Schlägerei, Schlagstöcke und Kokain - aber Frankfurt-Fans regen sich auf
Fans von Eintracht Frankfurt regen sich nach der Partie beim FC Bayern über verschärfte Sicherheitskontrollen auf. Einige Anhänger kamen aber tatsächlich, um für Krawall zu sorgen.
Die Sicherheitskontrollen rund um das Spiel des FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt sorgen für Kritik. Vor dem Gästebereich der Allianz-Arena wurden zwei Durchsuchungszelte aufgebaut um "einzelne Personen gründlicher durchsuchen zu können", wie die Münchner Polizei schreibt. Insgesamt seien von 6655 Frankfurter Fans lediglich 30 bis 40 Anhänger "gründlicher durchsucht worden", sagte Bayern-Medienchef Markus Hörwick am Sonntag. Die Aktion sei von einer neutralen Sicherheitsaufsicht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) durchgeführt worden, "es war also keine eigenmächtige Nummer", so Hörwick.
Frankfurter halten Maßnahmen für "massiv überzogen"
Wer für die Aktion verantwortlich war, war de Fans der Eintracht aber egal. Zusammen mit Vorstandsmitglied Axel Hellmann und dem Sicherheitsbeauftragten Oliver Lerch haben sie "versucht diese Maßnahme zu verhindern. Wir haben sehr klar darauf hingewiesen, dass wir solche Maßnahmen vollumfänglich ablehnen, diese – wie auch die Historie der letzten Jahrzehnte bei Spielen in München, welche ohne nennenswerte Vorfälle vonstatten gingen, eindeutig belegt – für unangemessen sowie massiv überzogen halten", schreiben die Fanbeauftragten auf der Homepage der Frankfurter.
Auf der Internetseite Frankfurter Fans wird berichtet, dass die Sicherheitsvorkehrungen zur Folge hatten, dass "rund 400 Eintrachtfans – die der aktiven Allesfahrerszene hinzuzurechnen sind – das Stadion nicht betraten und das Spiel vor den Stadiontoren verfolgten. Gut 150 Eintrachtfans, welche sich bereits auf dem Stadiongelände befanden (da sie beispielsweise das Stadion über den Haupteingang betraten), schlossen sich im Laufe des Spiels dem Protest an und verließen den Block beziehungsweise ganz das Stadion."
Was friedlich klingt, war es aus Sicht der Polizei nicht ganz. Während der Partie hätten rund 250 Fans der Frankfurter außerhalb des Stadions derart an den Toren gerüttelt, dass sein Nottor aufging. "Durch den Ordnungsdienst und durch Einsatzkräfte der Polizei konnte ein mögliches gewaltsames Eindringen dieser Gruppe in das Stadion verhindert werden", so die Polizei.
Kokain bei Eintracht-Fan gefunden
Rund um die Partie kam es zu einigen Vorfällen. Bereits vor der Partie sollen rund 50 Eintracht-Anhänger und 150 Ultras der Münchner eine Auseinandersetzung gesucht haben. Eine Eskalation sei durch das Einschreiten der Polizei verhindert worden - berichtet die Polizei. Bei dem Vorfall sei es zu zwei Körperverletzungen gekommen. Bei einem Frankfurter Fan wurde zudem eine Ampulle Kokain gefunden.
Ebenfalls bereits vor dem Spiel wurden bei der Kontrolle eines Autos Frankfurter Fans zwei Schlagstöcke, ein Schlagring sowie eine Sturmhaube sichergestellt. (AZ)
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