TSV 1860 München: zweifacher Grund zur Freude
Beim TSV 1860 München hat man nicht oft Grund zur Freude - am Montag dafür gleich zwei Mal. Nach dem Jawort der DFL gab es auch noch eines vom wichtigsten Spieler.
Happy-End nach langer Zitterpartie: Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat dem TSV 1860 München die Lizenz für die kommende Saison in der 2. Bundesliga erteilt. "Damit hat ein monatelanges, nervenaufreibendes Sanierungs- und Rettungsprogramm einen glücklichen Abschluss gefunden", stellte "Löwen"-Präsident Dieter Schneider nach dem glücklichen Ende des Existenzkampfes erleichtert fest. Der erste Einstieg eines arabischen Investors im deutschen Profi-Fußball machte die Rettung der Sechziger möglich.
Die DFL hatte vor zweieinhalb Wochen grünes Licht für die Zusammenarbeit zwischen 1860 und dem jordanischen Multimillionär Hasan Ismaik gegeben. Der 34-jährige Unternehmer übernimmt für 18 Millionen Euro 49 Prozent der Kommanditgesellschaftsanteile bei den "Löwen". Der Kooperationsvertrag war vor einer Woche unterzeichnet worden. "Das ist ein kleines Wunder. Es war ganz harte Arbeit nötig. Ohne Präsident Schneider wäre das alles nie möglich gewesen", meinte Sportdirektor Florian Hinterberger.
Schneider will nach den vergangenen Strapazen "ein paar Gänge zurückschalten, aber wir können uns nicht zurücklehnen. Es lastet eine hohe Verantwortung auf uns." Der 64-jährige Unternehmer und die Führungsetage der "Löwen" wollen zeigen, "dass wir trotz eines fremden Investors unsere Eigenidentität behalten". Außerdem wolle man beweisen, "dass ein derartiges Investorenmodell in Deutschland zum wirtschaftlichen und sportlichen Erfolg führen und ein Beispiel für andere Clubs sein kann".
Mit angeblich 14 Millionen Euro Schulden drohte dem TSV 1860 lange Zeit die Insolvenz, bevor auf Vermittlung des in München lebenden Bankmanagers Hamada Iraki die Zusammenarbeit mit Ismaik zustande kam. Der Jordanier plant für die nahe Zukunft die Rückkehr der "Löwen" in die Bundesliga. "Der Verein hat enormes Potenzial. Wir wollen in zwei, drei Jahren wieder in der ersten Bundesliga sein", sagte er dem Nachrichtenmagazin "Spiegel".
Nach der Lizenzerteilung nahmen die "Löwen" die personellen Planungen für die neue Saison in Angriff. Zum Trainingsauftakt am Montag in München wurde bekannt, dass sich der Club mit Torjäger Benjamin Lauth auf einen neuen Dreijahresvertrag geeinigt hat. Abwehrspieler Necat Aygün verlängerte seinen Ende Juni auslaufenden Vertrag um ein Jahr. Fixiert wurde auch die Rückkehr von Torwart Timo Ochs als Ersatzmann hinter Gabor Kiraly. Der Keeper kommt vom 1. FC Nürnberg zu den "Löwen" und wurde bis Saisonende 2013 verpflichtet.
Für große Freude sorgt außerdem das Ende der Hängepartie um Benny Lauth. Nach langen Verhandlungen hat sich der Stürmer dazu entschlossen, seinen auslaufenden Vertrag bei den Löwen bis 2014 zu verlängern. "Er ist dem Verein sehr entgegengekommen", freut sich Reiner Maurer über den Verbleib seines besten Stürmers.
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