Unsere EM-Auslosung: Deutschland landet in der "Schwachmaten-Gruppe"

Freitag, 18 Uhr, Fußball-Europa schaut nach Kiew. Auslosung zur Europameisterschaft im kommenden Jahr. Schätzungsweise wird irgendeine ahnungslose Schöne die Gruppen zusammenwürfeln. Im Auditorium: UEFA-Greise, Nationaltrainer, lokale Politprominenz und Gestalten aus der Unterwelt (wobei die beiden Letztgenannten auch kombiniert auftreten können).

Aber warum bis morgen warten? Ein Expertenteam unserer Redaktion scharrte sich bereits am Donnerstag um eines der hübschesten Gesichter des Zeitungshauses und nimmt das Unvermeidliche vornweg. Die Deutschen haben mal wieder Losglück. Die Lose aus den notariell keinesfalls überprüften Gefäßen (Glas, Vase, angestaubtes Irgendwas) fischt mit Nina Schleifer die modebewusste Volontärin. Nach einem Monat in der Sportredaktion sind ihr die gängigsten Redewendungen aus der Welt des Fußballs ("zu viel Klein-Klein", "der hat schon Gelb") zumindest ansatzweise ein Begriff. Praktisch überqualifiziert.

Unwägbarkeiten verhindert große Karriere

Die Expertenrunde bildet ein Quintett geballten Sachverstandes: Norbert Staub (stellvertretender Leiter der Online-Redaktion; glaubt immer noch, der FC Köln könnte mal Meister werden; legt Wert darauf, in der D-Jugend unbezwingbarer Vorstopper in der Mittelrheinauswahl gewesen zu sein), Ercin Özlü (Volontär, kickte einst für den TSV Mindelheim und ist als deutscher Staatsbürger mit türkischen Wurzeln relativ unbefangen was die Auslosung betrifft), Tilmann Mehl (Sportredakteur, einst laufende Axt in der Bezirksliga Süd Oberbayern), Andreas Schnurrer (Suchmaschinenoptimierer, ehedem Flügelflitzer in der Jugend des FCA) und Benjamin Schäling (Freier Mitarbeiter der Online-Redaktion, soll  unbestätigten Gerüchten zufolge schon mal einem Ball relativ nahe gekommen sein).

Jubel in der Redaktion, als Deutschland in Gruppe D gelost wird. Die Ukraine als Gruppenkopf und Spanien wartet erst im Finale - besser hätte es nicht kommen können. Dann noch Griechenland und Frankreich dazu. "Was für 'ne Schwachmaten-Gruppe", analysiert Schäling messerscharf.

Als "Todesgruppe" hat Özlü das Ensemble Niederlande, England, Kroatien, Irland ausgemacht. "Die Kroaten sind eine Weltmacht. Haben sich knapp gegen die übermächtigen Türken durchgesetzt." Dazu noch der Battle of Britain zwischen England und Irland. Wie spektakulär geht's eigentlich noch?

Geradezu lächerlich dagegen die Gruppe mit Polen, Italien, Schweden und Dänemark.

Nach zehn Minuten ist die Pflicht getan. Schleifer stellt in Aussicht, auch bei kommenden Großveranstaltung als Glücksfee bereit zu stehen. Özlü kündigt an, im Juni urlauben zu wollen und Staub ist schon bei der taktischen Ausrichtung des FC Köln für den Hit am Samstag beim VfB Stuttgart ("Poldi macht dat schon").

Hier noch der Spielplan der Deutschen während der Europameisterschaft (Screenshot machen, ausdrucken und an die Wand hängen):

11. Juni Ukraine - Deutschland in Kiew

15. Juni Deutschland - Frankreich in Kiew

19. Juni Deutschland Griechenland in Kiew

24. Juni Viertelfinale Deutschland - Portugal in Kiew

28. Juni Halbfinale Deutschland - England in Warschau

1. Juli Finale Deutschland - Spanien in Kiew