Flexstrom ist pleite: Was tun als Kunde?
Flexstrom hat Insolvenz angemeldet. 500.000 Kunden sind von der Insolvenz des Billig-Stromanbieters betroffen. Wir sagen Ihnen, was Sie als Kunde tun sollten.
Viele Flexstrom-Kunden sind verunsichert. Der Billigstromanbieter hat Insolvenz angemeldet. Auch die Tochtergesellschaften OptimalGrün und Löwenzahn Energie sind pleite. Müssen Kunden jetzt reagieren? Und was genau ist zu tun? Damit Sie als Strom-Kunde nach der Insolvenz den Überblick behalten, beantworten wir die wichtigsten Fragen von Verbrauchern.
Flexstrom-Pleite: Bekomme ich trotzdem weiter Strom?
Ja. Denn laut Gesetz muss die Stromversorgung vom Grundversorger übernommen werden, wenn der gewählte Stromlieferant - wie hier Flexstrom - nicht mehr liefern kann. Die sogenannte Ersatzversorgung ist gesetzlich garantiert. "Nach der Ankündigung der Firma Flexstrom, dass sie und ihre Tochterfirmen OptimalGrün-Strom und Löwenzahn Energie Insolvenz angemeldet haben, stehen die Stadtwerke Augsburg (swa) für die Kunden bereit", teilten am Freitag die Stadtwerke Augsburg mit.
Ist Flexgas auch von der Insolvenz betroffen?
Das Geschäft von FlexGas wird laut dem Unternehmen durch einen Investor weitergeführt, so dass sich für deren Kunden nichts ändere. "Die Anteile an der Gesellschaft sind zu 100 Prozent an die AKO Capital AG übertragen worden. Ihr Gasanbieter ist damit künftig unabhängig von der FlexStrom Unternehmensgruppe", teilte das Unternehmen seinen Kunden mit.
Bleibt der Strompreis bei einer Ersatzlieferung gleich?
Nein. Die Ersatzversorgung ist in der Regel teurer als der Strom von Flexstrom. Sie können als Kunde aber sofort kündigen und sich einen neuen Anbieter suchen.
Muss ich die Einzugsermächtigung für Flexstrom widerrufen?
Widerrufen Sie die Einzugsermächtigung, wenn Sie eine solche erteilt haben, rät die Stiftung Warentest für solche Fälle. Bucht der Stromversorger trotzdem noch Geld ab, das ihm nicht zusteht, können Sie die Abbuchung von Ihrer Bank rückgängig machen lassen.
Wenn ich Strom gegen Vorkasse gekauft habe, ist das Geld jetzt weg?
Grundsätzlich gilt: Wer Strom billig gegen Vorkasse bezieht und dabei die Stromkosten bis zu ein Jahr im Voraus bezahlt, muss bei Firmenpleiten damit rechnen, dass sein Geld weg ist. Verbraucherschützer raten deshalb zu Stromtarifen ohne Vorauszahlung und Kaution.
Stromanbieter pleite: Wie bekomme ich im Voraus gezahltes Geld zurück?
Ist der Stromanbieter insolvent und man hat bereits Geld im Voraus gezahlt oder Anspruch auf Rückzahlungen, kann man seine Ansprüche beim Insolvenzverwalter anmelden.
Wer ist der Insolvenzverwalter von Flexstrom?
Das ist noch nicht bekannt.
Wie wechsle ich den Stromanbieter?
Nutzen Sie die gängigen Vergleichportale. Es bietet sich an, die Preise und Anbieter in mehreren Online-Diensten zu vergleichen. Doch achten Sie auf die Sucheinstellungen. Die Stiftung Warentest hat viele Portale schlecht bewertet, weil sie ungenaue Suchergebnisse ausgeben, wenn man sich auf die vorprogrammierte Suche verlässt. Über die Portale ist der Wechsel des Stromanbieters dann recht einfach möglich.
Was muss ich bei einem Wechsel des Strom-Anbieters beachten?
Sie sollten unbedingt den Zählerstand dokumentieren. Damit sind eine korrekte Abrechnung und ein sauberer Wechsel gesichert. bo
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