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  3. Banken: Niedrige Zinsen bringen Sparkassen und Volksbanken in die Klemme

Banken
12.02.2015

Niedrige Zinsen bringen Sparkassen und Volksbanken in die Klemme

„Wir wollen in der Fläche bleiben, wir wollen unsere Filialen offen halten.“ Bank-Vorstand Günter Schiebel tut in Haldenwang, was er kann - für Mitarbeiter und Kunden.
Foto: Ralf Lienert

Die niedrigen Zinsen erschweren das Geschäft der Geldhäuser. Sparkassen und Volksbanken macht das mehr zu schaffen als großen Instituten. Bald könnten weitere Filialen schließen.

Die Sparer in Deutschland kennen die niedrigen Zinsen zur Genüge. Für ihr Geld bekommen sie bei der Hausbank oft nur noch 0,1 bis 0,5 Prozent Zins. Doch langsam könnte die Niedrigzinssituation nicht nur den Sparern Probleme bereiten – sondern auch Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken selbst.

Professor Hans-Peter Burghof, Inhaber des Lehrstuhls für Bankenwirtschaft und Finanzdienstleistungen an der Universität Hohenheim, sagt, dass es den Regionalbanken immer schwerer fällt, Erträge zu erwirtschaften. „Wir erleben eine schleichende Erodierung der Rentabilität der Regionalbanken.“ Verschwinden bald die ersten Banken vom Markt? Oder werden auf dem Land weitere Filialen geschlossen?

Kleine Zinsspanne: Banken machen weniger Einnahmen

Das Problem ist ausgerechnet das grundsolide Geschäftsmodell der Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Sie erwirtschaften einen Großteil ihrer Einnahmen, indem sie Kredite an Häuslebauer oder mittelständische Betriebe verleihen oder Geld am Kapitalmarkt anlegen. Das Geld stammt von den Sparern, die der Bank Geld leihen. Aus der Spanne zwischen den Zinsen, die die Bank für ihre Kreditvergabe und die Geldanlage bekommt, und den Zinsen, die sie an die Sparer zahlt, bestreitet sie ihre Einnahmen. Und diese Spanne wird immer kleiner.

Günter Schiebel ist Vorstand der kleinen Raiffeisenbank Haldenwang eG im Allgäu. Er kennt das Problem. Für Baugeld mit zehnjähriger Zinsbindung verlangt seine Bank derzeit nur noch 1,49 Prozent. „Solch einen Kreditzins habe ich in meinem 40-jährigen Banker-Dasein nicht erlebt.“ Vor einem Jahr hat Schiebel die Lage der Regionalbanken im Gespräch mit unserer Zeitung bereits als schwierig beschrieben. Seither ist die Situation eher schwieriger geworden. „Unsere Zinsspanne geht weiter zurück.“ Die Lage sei „kritisch“. Die Niedrigzinssituation sei politisch gewollt, sagt Schiebel, der es schätzt, offen Probleme auszusprechen. „Die Zeche aber zahlt der Sparer.“

Bankenexperte Burghof geht davon aus, dass die Lage für die Regionalbanken so bald nicht besser wird. Noch profitieren diese davon, dass sie vor mehreren Jahren Kredite zu höheren Zinssätzen vergeben haben. Stück für Stück aber laufen die lukrativen Verträge aus. Von 2018 an könnte die Lage für viele Institute kritisch werden, sagt Burghof mit Bezug auf Studien. Am Ende könne es Institute geben, denen es nicht mehr gelingt, Gewinne zu machen.

Experte: Europäische Zentralbank ist Urheber der Probleme

Nicht das Geschäftsmodell der Sparkassen und Volksbanken ist der Grund für die Probleme. Dieses sei „solide und vernünftig“. Das Problem sieht der Bankenexperte in der Politik der Europäischen Zentralbank, die den Leitzins auf 0,05 Prozent gesenkt hat. Durch Anleihekäufe soll bis Ende September 2016 zusätzlich über eine Billion Euro in den Markt gepumpt werden.

„Die schwierige Lage der regionalen Banken ist eine Nebenwirkung der EU-Rettungspolitik für Banken und Staaten“, sagt Burghof. „Dies macht unser Regionalbankensystem kaputt.“ Dazu kommt: Anders als Großbanken hätten Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken nicht die Möglichkeiten, diese Verluste mit anderen, gewinnträchtigen Geschäftsfeldern auszugleichen. Sie haben eben kein Investmentbanking wie die Deutsche Bank.

Burghof warnt zwar nicht vor Schließungen – aber davor, dass immer mehr Banken fusionieren. Neben der schwierigen Ertragslage treibe die immer striktere Banken-Regulierung Zusammenschlüsse voran. „Fusionen aber lösen die Probleme nicht“, sagt Burghof – und nennt das Beispiel Spanien. Dort wurden Sparkassen zur Großbank Bankia gebündelt. Diese geriet mit am stärksten in den Strudel der Finanzkrise. Für den Experten führt stattdessen kein Weg daran vorbei, die Zinspolitik zu ändern: „Die EZB muss sich vorsichtig Gedanken darüber machen, wie man die Zinsen sanft anhebt.“

Die bayerischen Sparkassen sind sich der Probleme bewusst. Beim Sparkassenverband Bayern versichert Sprecherin Eva Mang, dass Bayerns Sparkassen im Moment „sehr gut unterwegs“ seien. „Auf längere Sicht ist die Niedrigzinsphase für Sparer und Kreditinstitute aber keine schöne Sache.“

Kosten kommen auf Kunden zu: Banken heben Kontogebühren an

Auch beim bayerischen Genossenschaftsverband kennt man das Problem. „Die Zinsspanne sinkt seit vielen Jahren – und die bayerischen Kreditgenossenschaften stellen sich darauf ein“, sagt Sprecher Jürgen Gros. „Wir optimieren deshalb unsere Kosten und wollen weiter wachsen. Das ist gut gelungen, wir sind gewappnet.“ Ein großes Problem sei aber die zunehmende Bankenregulierung. Die Genossenschaftsbanken würden dafür mittlerweile jährlich einen zweistelligen Millionenbetrag aufwenden, sagt Gros.

Einige Banken heben in dieser Situation bereits die Gebühren an – für das Girokonto, Überweisungen oder die Bankkarte. Was sagen die Institute dazu? „Wir sehen uns als Qualitätsanbieter; was wir leisten, ist etwas wert“, erklärt Gros. „Diese Kosten bilden wir ab, wir werden aber nicht flächendeckend die Gebühren erhöhen.“

In Haldenwang versucht indes Vorstand Günter Schiebel, das Beste aus der Niedrigzinssituation zu machen – für seine Kunden, für die 18 Mitarbeiter. „Wir wollen in der Fläche bleiben, wir wollen unsere Filialen offen halten.“ Zwar hat inzwischen nicht mehr jede der drei Niederlassungen an jedem Wochentag offen. Das Team ist zum Beispiel am Montag in einem Ort anzutreffen, am Dienstag in einem anderen. Dafür bleiben alle Filialen erhalten.

Die Kunden danken es ihrer Bank. Die Einlagen bei der Raiffeisenbank Haldenwang seien um sechs Prozent gestiegen, berichtet Schiebel. Das Vertrauen der Kunden in die Bank am Ort sei da. Er will alles tun, dass dies so bleibt.

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