Münchener Ur-Elefant zum "Fossil des Jahres" gewählt
Ein Ur-Großvater von Benjamin Blümchen, ein Ur-Elefant, ist das "Fossil des Jahres". Das Rüsseltier wurde vor über 30 Jahren im Inn entdeckt. Auch Augsburg hat einen Ur-Elefanten.
Zwischen den vier Stoßzähnen schwingt kein Rüssel mehr. Aber die zwölf Millionen Jahre alten Knochen des Gomphotheriums, einer Ur-Elefantenart, sind noch alle da. Darum sei es nun zum "Fossil des Jahres 2013" gekürt worden, teilte am Donnerstag das Paläontologische Museum München mit, in dem das Skelett steht.
Das Gomphotherium lebte fast bis zum Ende der letzten Eiszeit in vielen Regionen der Welt, doch ein vollständiges Skelett wie das Münchner wurde bisher nirgends gefunden. "Deswegen ist es ein sehr wichtiges Referenzstück, um den Ablauf der Erdgeschichte zu verdeutlichen", sagte Gertrud Rößner, die als Konservatorin des Museums für fossile Säugetiere zuständig ist.
Der Ur-Elefant aus Augsburg ist bisher noch nicht öffentlich ausgestellt worden
Doch auch Augsburg hat einen Ur-Elefanten im Bestand. 2004 wurden die fossilen Überreste von einem Team des Naturmuseums mit großem Aufwand aus der Sandgrube bei Junkenhofen geborgen. Anschließend wurden die teilweise äußerst zerbrechlichen Knochen in jahrelanger Puzzlearbeit präpariert. Der breiten Öffentlichkeit konnte das Skelett wegen Finanzierungsschwierigkeiten noch nicht gezeigt werden.
Das Skelett des Münchener Ur-Elefanten wurde bereits 1971 entdeckt
Das Münchener Museum bewarb sich bereits 2011 um den Titel "Fossil des Jahres" und wurde nun von der Paläontologischen Gesellschaft (Frankfurt am Main) dafür ausgezeichnet. Die Gesellschaft vergibt den Titel seit 2008.
Das Skelett des Ur-Elefanten wurde bereits 1971 in Bayern entdeckt, in der Nähe von Gweng (Kreis Mühldorf am Inn). Ein Hobbyangler sah den Schädel im Inn liegen. Da das Skelett zum Teil unter Wasser lag, war es von der Strömung schon leicht beschädigt.
Im Paläontologischen Museum in München steht heute nur ein Abguss der ursprünglichen Knochen. Bei der offiziellen Präsentation an diesem Freitag können die geladenen Gäste allerdings einen Blick auf die Originalknochen werfen. (dpa, AZ)
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