Im Glashaus geht kein Schuss daneben
Am Samstag wird vorm Aichacher Sisi-Schloss ein historisches Scheibenschießen ausgetragen – unter freiem Himmel. Warum das möglich ist
Angeblich hat Herzog Max in Bayern in Unterwittelsbach stets die Ruhe abseits der aufreibenden Staatsgeschäfte genossen. Es ist überliefert, dass er das Wasserschloss liebevoll seine „Burg“ nannte. Seine berühmte Tochter Sisi, die spätere Kaiserin von Österreich, hat ihre Kindheit zeitweise in Unterwittelsbach mit Reiten und Spielen verbracht. Am 3. September 1839 herrschte allerdings viel Trubel in der Ruheoase der Adeligen. Schützen aus der ganzen Umgebung waren der Einladung des Herzogs gefolgt, um sich beim Wettkampf zu messen. Nun, genau 175 Jahre später, möchte die Stadt dieses Ereignis wieder aufleben lassen und veranstaltet am Samstag, 6. September, ein historisches Scheibenschießen (siehe Infokasten). Das Ganze ist eingebettet in das Wittelsbacher Jahr. Wie berichtet, hat die Stadt die Aktion ausgerufen, um daran zu erinnern, dass der Name der Dynastie, zu der auch Herzog Max gehört, untrennbar mit Aichach und dem Ortsteil Oberwittelsbach verbunden ist.
Die Idee, das Scheibenschießen auszutragen, hatte Brigitte Neumaier. Die Kastellanin des Wasserschlosses, auch Sisi-Schloss genannt, war allerdings überrascht, wie streng die Regelungen in Deutschland sind. Die Polizei erklärte ihr, dass ein Schießen unter freiem Himmel aus Sicherheitsgründen nicht möglich sei. „Das Ganze in einem Schützenheim auszutragen, kam aber nicht infrage“, sagt sie.
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