Endlich mit dem Rad sicher nach Oberschönenfeld
Bei Gessertshausen werden zwei neue Wege gebaut. Ein schrecklicher Unfall hatte Bewegung in die alten Pläne gebracht. Jetzt können die Anlieger mitreden.
Von Manuela Rauch
„Freie Fahrt“ heißt es bald für jene Fahrradfahrer, die sich von Gessertshausen auf den Weg Richtung Oberschönenfeld und Margertshausen machen. Der Gemeinderat hat auf seiner jüngsten Sitzung den entsprechenden Bebauungsplan abgesegnet. Zeitgleich wurden einige Flächen in ihrer Nutzung geändert und offiziell als Rad- und Wanderwege deklariert.
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»Für die Radler bedeutet das in erster Linie mehr Sicherheit.«
Dazu dann aber noch:
»In puncto Artenschutz ist in Richtung Oberschönenfeld der Radweg auf der Westseite die einzig „unbedenkliche Variante“, so Bauamtsleiter Karlheinz Lutz. Im Gemeinderat hätten einige den Radweg lieber gegenüber gesehen.«
Es wird also wieder nur ein einseitiger Zweirichtungsradweg werden, mit dem üblichen Blendpotenzial für all die armen Schweine, die in der Dämmerung oder im Dunkeln links fahren (sollen). Sieht man halt Abends nichts mehr. Wer will schon sehen, wohin er fährt? Und ich bin mir schon fast sicher, dass auch bei diesem die Auflösung der Linksseitigen Fahrweise nicht gefahrlos gestaltet werden wird. Das kostet nämlich sonst richtig Asche und Hirnschmalz. Das ist nicht so einfach wie den Asphaltlaster neben der Fahrbahn auszukippen und platt zu klopfen. Aber so wie es aussieht macht man das übliche, Fehleranfällige:
»Die Radfahrer gelangen zukünftig über eine integrierte Querungshilfe auf die Klosterseite.«
Klar und das klappt nach Unfallforschungsergebnissen eben unterdurchschnittlich oft auf Landstraßen mit dieser Gestaltung. Wenn es wo scheppert, dann eben da, wo das Rad 90° quer über die Fahrbahn soll. Die Knallköpfe, die bisher schon nicht an einem Rad vorbei kamen, ohne rein zu blockern, werden diese »Gelegenheit« sicherlich ausschlagen... Wie immer: Das Geld um es richtig™ zu machen will man nicht investieren, also gibt man sich mit halbseidenen »Lösungen« zufrieden, die dann andere Probleme aufwerfen. Und das alles nur, weil es eine Minderheit gibt, die nicht richtig Auto fahren kann oder will.
»„Für mich war das schon immer die falsche Seite“, sagte Herbert Schaller. Zum einen, weil der Radfahrer zweimal die Straße kreuzen müsse.«
Immerhin, einer der zumindest einen Schimmer von Ahnung hat. Wie die Leute aber auf den in Fahrtrichtung linksseitigen Weg und danach wieder runter kommen sollen, ohne dass sie genau dasselbe machen müssen, was er hier (zu Recht) kritisiert, muss er mir dann mal erklären. Genau dann kracht es nämlich erst so richtig.
»Für die Fahrradfahrer ist das ein großes Risiko, denn sie müssen sich die Fahrbahn mit den Autofahrern teilen.«
Das heißt doch im Prinzip, ohne Autos führe es sich dort sicher, mit aber nicht? Also implizit: Autofahrer sind gefährlich handelnde Menschen (aka zu blöd zum sicheren Auto fahren)? Dann sollte man da vielleicht mal ansetzen, denn alle anderen werden von solchen Leuten genau so in Mitleidenschaft gezogen, nicht nur Leute auf dem Rad. Das wäre die nachhaltigere Lösung, denn sie hilft auch auf allen anderen Straßen weiter.
»2012 verunglückte eine Radfahrerin tödlich.«
Hintergründe? Hat man sich damals schon gespart. Ich vermute mal ins Blaue: Überhöhte Geschwindigkeit, Sichtfahrgebot missachtet, u. Ä.. Zumindest lautete die Ermittlungsgrundlage damals » fährlässige Tötung und unerlaubten Entfernens vom Unfallort«, also genau das was hier verharmlosend so hin gestellt wird, als wenn es quasi gottgegeben, »einfach so« dazu käme. Und wenn ich dann so Zeilen lese wie »Der Busfahrer sagte der Polizei, er habe einen dumpfen Knall gehört und sei weitergefahren.«, bin ich schon gehalten von nicht eingehaltenem Sichtfahrgebot auszugehen. Unfälle sind auch durch Verhaltensänderungen vermeidbar. Dazu muss man nicht Geld versenken. Und das Problem »fährt blindlings durch die Gegend« wird sich spätestens an der nächsten Querung auch dieses angeblich sicheren Radwegs feststellen lassen. Dafür dann aber umso heftiger, als dann noch nicht mal mehr ausgewichen werden könnte, sollte der Schnarchzapfen es auf die letzten Meter doch noch merken, dass es noch andere Verkehrsteilnehmer gibt.
»Die neuen Wege werden bis zu drei Meter breit, damit sie später auch von den Landwirten genutzt werden können.«
Zwei Dinge dazu: Die ERA gibt als Mindestmaß 2,50 m vor. Wenn jetzt also »bis zu drei Meter« da steht, heißt das für mich im Klartext: Es ging nie um anständige Radverkehrsführung. Wenn man nicht noch die Trecker drüber knattern lassen wollte, wäre er vermutlich überall Mindestmaß, Minus x an einigen Stellen. Und Trecker auf dem Ding heißt vor allem eines: Dreck nach getaner Arbeit der dann wochenlang dort liegen bleiben wird. Das rumpelt immer so schön, wenn man die Treckerspuren befahren darf. Denn es wird sicherlich nicht häufiger während der einschlägigen Zeiten der Weg gesäubert werden und sonstiger KFZ-Verkehr zum Platt fahren ist ja nicht da. Und wo wir gerade bei der Baulast sind: Geräumt wird das Ding im Winter sicherlich auch wieder nicht. Heißt also, gerade im glatten Winter ist man immer noch genau so darauf angewiesen, dass der Fahrer mit seinem Auto keinen Mist baut. Wovon ich aber auch sonst das ganze Jahr ausgehen darf. Das sind doch alles Scheinlösungen... Das Kernproblem heißt tatsächlich, gefährliche Maschine im öffentlichen Raum, geführt von jemandem, der ungeeignet dafür ist. Da müsste man ansetzen.
»Der Abstand vom Radweg zur Straße soll fünf bis sechs Meter betragen.«
Puh. Immerhin. Benutzen muss man das Ding also nicht. Zumindest wird jetzt schon so geplant, dass es rechtlich darauf hinaus läuft.
»„der Artenschutz oder das Leben unserer Kinder?“«
Preisfrage: Wie viele Kinder fahren denn dort mit dem Rad? Und die meisten werden doch eh von ihrer SUV-Mammi mit dem Auto durch die Gegend geschoben. Verkehrssicherungsmaßnahmen für Probleme in homöopathischer Dosis sind dem Kämmerer sicher immer total ans Herz gewachsen. Wenn alles nichts hilft, drückt man auf die Kinder-Tränen-Drüse.
»Ob die dort zugelassene Höchstgeschwindigkeit von 70 Kilometer pro Stunde allerdings berechtigt sei, bleibe auch für ihn fraglich.«
Weil zu langsam, oder zu schnell? Diese Info fehlt schon noch...