Wie voll werden die Klassen sein?
Warum sich das Schulamt um einen Überblick bemüht – und ihn nicht bekommt.
Wenn bald die Schule wieder startet, dann haben viele Kinder neue Klassenkameraden – Flüchtlingskinder, die mit ihren Familien aus den Erstaufnahmeeinrichtungen in die Kommunen geschickt wurden und nun zur Schule gehen müssen oder dürfen. Doch wie viele genau werden es im Landkreis? Auch zwei Wochen vor dem Schulbeginn ist das noch nicht klar.
Die Schulamtsleiterin Renate Haase-Heinfeldner bedauert: „Wir haben noch keine Zahlen, wie viele Flüchtlingskinder neu in die Schule kommen.“ Nur sieben Schulen hätten auf eine entsprechende Anfrage des Schulamts fristgerecht reagiert – von 46 Grund- und 15 Mittelschulen im Landkreis. Als Grund für die mangelnde Informationslage nannte sie die Schulferien: „Viele Schulleiter sind noch im Urlaub, genau wie der Sachbearbeiter im Landratsamt. Wirklich Klarheit haben wir wahrscheinlich erst zum Schulanfang“, sagt Haase-Heinfeldner. Hintergrund: Nach spätestens drei Monaten in Deutschland müssen Kinder, die Asyl bekommen haben oder für die ein Antrag gestellt wurde, in die Schule gehen. Auf die Kommunen werden sie durch das Landratsamt verteilt – jedoch nicht immer gleichmäßig. „Leider sind wir nicht in der Lage, Familien bestimmten Landkreiskommunen zuzuweisen, da wir einfach nicht über ausreichend Unterkünfte verfügen, um dies zu berücksichtigen. Wir können die asylbegehrenden Menschen (leider) nur noch dort unterbringen, wo wir über Platz verfügen“, heißt es in einer Stellungnahme des Landratsamtes. So bleibt die Frage offen, in welchen Schulen der Andrang besonders groß wird. Es zeichnet sich ab, dass einzelne Staudengemeinden mit einem Anstieg zu rechnen haben. Neben fünf neuen Schülern in Fischach zählt das Schulamt sechs neue in Walkertshofen. „Gerade Walkertshofen hat uns überrascht“, sagt Renate Haase-Heinfeldner. Die Gemeinde sei klein, auch gebe es dort keine „Übergangsklasse light“ wie im benachbarten Fischach. Solche Klassen dienen dazu, verstärkten Deutsch-Unterricht zu geben. Für mehrere Stunden gehen die Kinder aus ihren regulären Klassen, um Deutsch als Fremdsprache zu lernen. Danach geht es zurück in die Klasse, um sich zum Beispiel beim Sport- oder Kunstunterricht zu integrieren. Eine Überlastung der Schulen sieht Haase-Heinfeldner derzeit noch nicht, die fünf Übergangsklassen im Landkreis – in Fischach, Dinkelscherben, Gersthofen, Königsbrunn und Schwabmünchen – hätten noch Platz. Aber das könne sich schnell ändern. Bisher arbeiten die Gemeinden bei dieser Deutschnachhilfe zusammen. Nach Dinkelscherben fahren auch Schüler aus Kutzenhausen und Ustersbach, Fischach betreut viele Staudengemeinden – auch Walkertshofen. Steigen die Zahlen aber, „dann brauchen wir neue Klassen“, sagt Haase-Heinfeldner.
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