Das Opfer feuerte noch auf seinen Mörder
Die Ermittlungen der Polizei haben neue Details ans Licht gebracht. Sowohl Mathias Vieth als auch seine Kollegin schossen noch auf die Täter. Wurde einer von ihnen sogar verletzt?
Im Mordfall an dem Augsburger Polizisten Mathias Vieth sind neue Details bekannt: Sowohl das 41-jährige Opfer als auch seine jüngere Kollegin gaben noch mehrere Schüsse auf die Täter ab. Das teilte das Präsidium Schwaben Nord am Sonntag mit. Die Ermittler schließen daher nicht aus, dass einer der beiden Täter verletzt wurde.
Die Polizei bittet um sachdienliche Hinweise. Gibt es Zeugen, denen eine Person mit frischen Verletzungen aufgefallen ist? Verletzungen, die auf eine Schussverletzung oder aber Fluchtverletzungen, wie etwa Kratzer im Gesicht, hindeuten?
Bei der Sonderkommission „Spickel“, in der derzeit über 40 Beamtinnen und Beamte arbeiten, sind bislang rund 180 Hinweise eingegangen. Alle Informationen werden von den Beamten der Soko überprüft. Bislang konnten jedoch keinerlei konkrete Hinweise auf die Täter erlangt werden.
Motorrad wurde in Ingolstadt gestohlen
Allerdings liegt inzwischen zumindest eine etwas konkretere Personenbeschreibung zumindest einer der beiden Flüchtigen vor. Während zum Fahrer keine näheren Details bekannt sind, trug der Beifahrer eine Art Cargohose mit zwei aufgesetzten Taschen, die hell aber nicht auffallend hell war. Außerdem eine über das Gesäß reichende, dunkel glänzende, nicht gesteppte Jacke und schwarze Turnschuhe, sogenannte Sneakers.
Ebenfalls herausgestellt hat sich inzwischen, dass das Motorrad, auf dem die Täter bei dem Mord an einem 41-jährigen Polizisten am Freitag unterwegs waren, in der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober im Stadtgebiet von Ingolstadt gestohlen wurde. Dabei wurde die rund 15 Jahre alte Honda kurzgeschlossen. Die daran angebrachten Sturzbügel und der Aufkleber am hinteren Seitenteil des Motorrades, der eine kleine Deutschlandfahne darstellt, wurden nachträglich angebracht. Allerdings nicht von den Tätern, so die Polizei.
Die graue Maschine hat gelbe Muster auf dem Tank beziehungsweise auf den Seitenteilen. Das Kennzeichen des Tatmotorrads lautet A-L 307. Bei dem Nummernschild handelt es sich aber um eine sogenannte Kennzeichen-Dublette, also einen ungültigen Zwilling des tatsächlich zugelassenen Kennzeichens. Der tatsächliche Halter des Kennzeichens hat mit der Tat nicht zu tun, so die Polizei. Seine Maschine steht in der Garage.
Täter sind mit Tasche geflüchtet
Wie die Polizei nun weiter bekannt gibt, sind die Täter noch im Besitz einer Tasche. Die beiden Polizistenmörder nahmen diese Tasche nach der tödlichen Konfrontation mit den Polizisten mit. Die Tasche hat vermutlich die Maße 78x37x37 Zentimeter oder 77x36x24 Zentimeter.
Die Polizei bittet hierzu um Hinweise. Wer hat Personen gesehen, die im Besitz einer solchen Tasche sind? Wem ist solch eine Tasche aufgefallen? Außerdem bittet die Polizei weiter um Mithilfe im Falle des Motorrades. Wer hat das Motorrad in den Tagen nach dem Diebstahl in Ingolstadt gesehen? Wer kann Angaben machen, wo das Zweirad zwischenzeitlich untergestellt war? Personen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, sich an eine Polizeidienststelle zu wenden oder bei der eingerichteten Hotline unter 0821-323 3030 anzurufen.
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