Prozess in Augsburg: Liebesabenteuer in einem Hotel hat Folgen

VonKlaus Utzni

Dieser Seitensprung ging bös ins Auge: Nach einem Liebesabenteuer in einem Hotel wurden zwei verheiratete Männer per SMS um je 15.000 Euro erpresst.

Zwei verheiratete Männer, 33 und 37 Jahre alt, bandelten auf der Party-Meile Maxstraße mit zwei jungen Frauen an. Nach einem vergnüglichen, intimen Liebesabenteuer in einem Münchner Hotel folgte eine böse Überraschung – eine bedrohliche Nachricht per SMS: „Wir lassen uns nicht verarschen. Jeder von euch beiden zahlt 15000 Euro oder wir gehen zu euren Frauen. Wir haben Fotos.“ Die beiden Liebhaber ließen sich allerdings nicht ins Bockshorn jagen und gingen zur Polizei. Gestern standen die beiden Frauen wegen versuchter Erpressung vor Gericht. Nur eine wurde auch verurteilt.

Vor einem Schöffengericht unter Vorsitz von Richter Thomas Kessler belasteten sich die Frauen gegenseitig. Die 22-Jährige (Verteidiger: Stefan Mittelbach) erzählte, wie man sich nach dem Kennenlernen in einem Restaurant in der Maxstraße „sehr gut verstanden“ habe. Schließlich seien sie Ende März 2011 von ihren neuen Bekannten zu einem Wochenende nach München eingeladen worden. Am Tag zuvor hätten aber beide gestanden, verheiratet zu sein. Trotzdem sei man dann in dem Münchner Hotel miteinander intim geworden. Wieder zu Hause habe sie festgestellt, dass ihr neuer Freund seinen Facebook-Eintrag gelöscht habe. In einem Telefonat mit ihm erfuhr sie, dass die beiden Männer mit einer SMS von ihrem Handy aus erpresst worden seien. „Ich war völlig überrascht und bekam Angst, ich wollte damit nichts zu tun haben“, erzählte sie. Ihre Freundin habe dann gesagt: „Misch dich da nicht ein. Wenn die uns blöd kommen, dann sage ich, dass er mich vergewaltigt hat.“

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