Nach Streit um Steinblöcke: Sträucher sollen Raser ausbremsen
Die Stadt reagiert auf den Unmut der Anwohner im Gögginger Neubaugebiet. Dort hatte das Tiefbauamt zunächst Steinblöcke aufgestellt, um schnelle Autofahrer auszubremsen.
Die Granitblöcke, die die Stadt vor zwei Jahren im Wohngebiet südlich der Friedrich-Ebert-Straße (Göggingen) auf den Straßen verteilt hatte, sollen bis zum kommenden Frühjahr zumindest teilweise weg. Die Blöcke sollen Autofahrer in den verkehrsberuhigten Straßen des Neubaugebiets zu langsamerem Fahren anhalten.
Der Grund: Die Straßen wurden bei Planung des Gebiets vor 20 Jahren zu breit geplant und verführen dazu, schneller als die erlaubte Schrittgeschwindigkeit zu fahren. Man versuche nun, in der Olof-Palme-Straße eine Lösung mit Beeten zu finden, um die Straße zu verengen, so Tiefbauamtsleiter Josef Weber. Bewährt sich der Weg, könnte er auch in anderen Straßen des Viertels umgesetzt werden.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Erfreulich finde ich ja, dass sich der Gedankengang der selbsterklärenden Straße langsam durchsetzt. Hilft zwar bestehenden Straßen nichts, aber für neue doch schon mal gut. Auch wenn ich jetzt sehr gespannt bin, wann der erste Pflanzkübel angefahren wird...
Auch wenn die Planung schon 20 Jahre alt ist, man hätte doch vor Baubeginn vor ein paar Jahren noch genügend Zeit gehabt die Planung zu ändern.
Und warum fällt erst jetzt auf, dass es in der viel älteren Uhlandwiese in Pfersee sehr viel besser geplant wurde? In der Uhlandwiese ist es tatsächlich viel besser gelöst, wie ich aus Kindheitstagen bestätigen kann. Auch gibt es viele Sackgassen und Kieswege nur für Fußgänger/Radler, die die Straßen immer wieder unterbrechen.
Kann das dem ästhetischen Empfinden des Baureferenten geschuldet sein?
Die Baureferenten aller Epochen hatten nicht unmaßgeblichen Einfluss auf die Gestaltung der Stadt, was ja auch kraft ihres Amtes ihre Aufgabe ist.
Es fällt aber auf, dass in der Ära Merkle alles in Richtung Design umgestaltet wird. Mir fällt keine bessere Bezeichnung dafür ein.
Nur nix Natürliches, nur keine Farben. Alles muss beige, weiß, grau sein. Alles schön aufgeräumt hygienisch steril anmutend. Wo bleibt das Leben, die Lockerheit? Die Maxstraße präsentiert sich vorbildlich aufgeräumt und einheitlich ohne Zweifel. Aber früher war bunter, vielfältiger, machte ein Bummel durch sie mehr Laune.
Die FuZo von Wand zu Wand durchgekachelt. Badezimmeratmosphäre, auch kein Grün oder sonstiges Gestaltungselement weit und breit.
Da es wenig Widerspruch gibt, scheint es dem Zeitgeist zu entsprechen. Hoffentlich ist der Spuk bald zu Ende.
Also das kann ich so in der Form jetzt nicht stehen lassen. Der Baureferent hat sicherlich keinen geringen Einfluss. Aber dass er jetzt Schuld daran hat, dass die Stadt immer wieder auf eine bestimmte Weise optisch gestaltet wird? Eher nicht. Wer sich z. B. zurück erinnert, wie der Plan für den neuen Kö entstanden ist, der fällt über einen Bürgerentscheid zu einem Ideenwettbewerb (hat unser Gerd da auch mit gemacht? Nö ) und beschlossen wurde das ganze dann vom Stadtrat. Da hat auch nicht nur unser Gerd die Hand gehoben, sondern auch viele andere. Und so ähnlich (OK, ohne Ideenwettbewerb, aber bei der Beschlussfassung) läuft es normalerweise auch bei den anderen Maßnahmen ab. Da fällt normalerweise nichts zwischen die Sofa-Kissen des Stadtrats, der nichts zu sagen hätte, weil der Baureferent das auskarteln würde. Der Stadtrat stimmt darüber ab. Woher dann diese »Sauber-Planung« kommt, wäre aber interessant. Fragens doch mal die Leute, denen Sie letztes Mal Ihre Kreuze gegeben haben. (Ernst gemeinte Aufforderung! Mit den meisten kann man auch gut reden, also einfach mal machen.)
Und noch ein grundsätzlicher Gedanke zum Konzept lebendig-biologisch gestaltete Stadt: Einen nicht unerheblichen Anteil an der Einheits-Misere haben autogerecht gestaltete Straßen. Eine Straße muss nicht nach der Standard-Bauformel Gehweg-Parkplätze-Fahrstreifen-Fahrstreifen-Parkplätze-Gehweg gestaltet sein. Das Schwert des KFZ-Verkehrs schneidet sehr vieles mitten durch, weshalb da dann auch nur wenig zu machen ist. Wer will schon an der Haunstetter im Außenbereich eines Cafés sitzen, wenn Lärmquelle an Lärmquelle an einem vorbei zieht? Gemütlich geht anders. Solange die Vereinnahmung des öffentlichen Raumes durch privaten MIV das oberste Gut ist, wird sich in unseren Straßen nur wenig ändern (lassen). Die Details der optischen Gestaltung sind dann ohnehin wieder Geschmacksache. Aber ich stimme trotzdem zu, dass man viel zu lange versäumt hat (und es oft immer noch versäumt), die Stadt mit dem Ziel einer Maximierung der Aufenthaltsqualität zu gestalten. Ansätze sind zwar da, aber immer noch zu zaghaft.
»Auch wenn die Planung schon 20 Jahre alt ist, man hätte doch vor Baubeginn vor ein paar Jahren noch genügend Zeit gehabt die Planung zu ändern.«
Jupp, hätte man. Meine Theorie: Die haben überhaupt erst die letzten paar Jahre gemerkt, dass das ein Thema ist. Zugegeben, das Konzept selbsterklärende Straße ist noch gar nicht soo alt und dann kommt noch die übliche Verwaltungs-Dauer hinzu, bis die neuen Erkenntnisse endlich umgesetzt werden. Ich bin ja schon froh, dass man überhaupt mal ernsthaft in diese Richtung denkt. Denn eines zeichnet sich ja eben ab: Verkehrsschilder interessieren insbesondere in Sachen Tempo doch keine Sau.