Sina Trinkwalder übt massive Kritik am Wettbewerb für die Tafeln
Für den Tafel-Wettbewerb erntet Ministerin Michaela Kaniber Schelte. Was man bei der Augsburger Tafel sagt und über was sich Unternehmerin Sina Trinkwalder ärgert.
Namentlich werden die Frauen und Männer aufgerufen. Nicht alle auf einmal sollen den Saal der Kirchengemeinde am Lauterlech betreten. Dort verteilen jeden Dienstagnachmittag ehrenamtliche Helfer kostenlose Lebensmittel an Hilfsbedürftige. Zwölf Jahre schon gibt es die Ausgabestelle der Augsburger Tafel in der Jakobervorstadt. So lange hilft auch die 77-jährige Heidemarie Rösel mit. Gerne mache sie das für die Menschen, sagt die resolute Seniorin. Dass das bayerische Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft in einem Wettbewerb die fünf besten Tafeln Bayerns küren will, interessiert sie nicht. „So etwas brauche ich nicht“, winkt sie ab. Andere hingegen ärgern sich über den Wettbewerb und üben scharfe Kritik.
Dabei wollte Ernährungsministerin Michaela Kaniber (CSU) mit dem Wettbewerb „Gemeinsam Lebensmittel retten“ nur die Arbeit der Tafeln und anderer karitativer Einrichtungen auszeichnen. Den fünf Siegern, die nach Kriterien wie Engagement oder Kreativität ausgewählt werden, winken jeweils 5000 Euro Preisgeld. Doch der Ministerin wird Zynismus vorgeworfen. Von „Armutswettbewerb“ und „Hungerspielen“ ist im Internet die Rede. Entgeistert ist auch Sina Trinkwalder, die gerade mit ihrem neuen Buch „Zukunft ist ein guter Ort“ auf Lesereise durch Deutschland tourt. Darin beschreibt die Augsburger Unternehmerin ihre Vision von einer sozialeren Gesellschaft. Einen Wettbewerb, wie ihn Kaniber ausgeschrieben hat, wird man darin jedenfalls nicht finden.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Die Kritik ist absolut berechtigt!
Es ist eine Schande, dass wir Tafeln brauchen - während internationale Verbrechersyndikate in Deutschland unter den Augen des Gesetzes, Gelder in Milliardenhöhe waschen - angeblich beim Immobilienkauf 30 Milliaden jährlich und unsere Bürger stehen an den Tafeln an!
Der Wettbewerb der Tafeln ist der "christliche" Zynismus der Vertreter der bayrischen Kapital- und Grundbesitzer-Elite.
Es kommt mir fast so vor, wie in USA, wo die Reichen Ihre Wohtätigkeitsnachmittage mit Bingo veranstalten, um sich ein gutes Gewissen zu machen - um dann wieder naserümpfend zurück in Ihr luxuriöses Lotterleben zu gehen?
Ob die Leute dann an der Kasse ihren Sozialausweis vorzeigen wollen, damit jeder sieht, dass sie von Sozialleistungen leben? Und die gerechte Verteilung der Lebensmittel funktioniert dann auch nicht. Jeder holt sich wann und wie oft er will und Zeit und Laune hat.
Herr P. ich bin ganz bei Ihnen. Frage mich nur warum sie vormittags um halb neun Zeit haben hier zu kommentieren statt wie von ihnen vorgeschlagen auf dem Bau zu arbeiten.
>> In ihrer Vorstellung einer gerechteren Gesellschaft integriert Trinkwalder die Tafeln im Einzelhandel. Demnach würden die überschüssigen Lebensmittel nicht abgeholt, sondern blieben in den Geschäften – mit kleinen Aufklebern gekennzeichnet. Bedürftige können sie dann mitnehmen, indem sie an der Kasse ihren Sozialausweis vorzeigen. <<
In meiner Vorstellung einer gerechten Gesellschaft nutzen alle gesunden Menschen die Möglichkeiten kostenloser Bildung und gehen dann in die Arbeit. Keine Sozialleistung ohne tätige Gegenleistung im Rahmen der Möglichkeiten. Dann haben wir auch mehr Menschen die als Bauarbeiter statt als Sozialarbeiter tätig sind - das wäre gut für Deutschland und Europa!
Dann müssten die Bedürftigen in mehrer Geschäfte um ihren Bedarf zu decken. Nicht in jedem Laden gibt es alles.