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Christian Ude
31.08.2012

Der SPD-Kandidat kämpft in der bayerischen Diaspora

Christian Ude will Ministerpräsident werden.
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Christian Ude will Ministerpräsident werden.
Foto: dpa

Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) will nächstes Jahr bayerischer Ministerpräsident werden und zieht deshalb schon jetzt über Land.

Die Demarkationslinie verläuft mitten durchs bayerische Festzelt. Das ist so, wenn Wahlkämpfer kommen. Vorne sitzen die Parteifreunde an reservierten Tischen. Dahinter sitzt der Rest: Sympathisanten, Neugierige und selbstverständlich auch einige, denen es völlig wurscht ist, was der Redner zu sagen hat. Manchmal dringt er schon akustisch gar nicht bis hinten durch.

An diesem Abend auf dem Karpfhamer Volksfest in Niederbayern hat es der SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Christian Ude, besonders schwer. Von draußen dröhnt mit wummernden Bässen die Musik des Autoscooters ins 1800 Gäste fassende Festzelt. Ein Gewitter zieht auf mit Donner und Platzregen. Und dann ist da noch diese irritierende Großbildleinwand, auf der Ude immer wieder aus- und Werbung eingeblendet wird: „Futter für Schweine perfekt gemischt“ oder „Weideneder kennt a jeder“.

Doch Ude kämpft

Doch Ude kämpft. Er will nicht nur die rund 600 Genossen an den vorderen Tischen mitreißen, die ihn mit viel Applaus begrüßt haben. Ude will mehr. Er will die Demarkationslinie überschreiten. Er will klarmachen, dass es nicht gottgegeben ist, dass in Bayern die CSU regiert. „Für die bayerische SPD ist mehr möglich, als manche für realistisch halten“, sagt er. Und er betont: „Wir wollen nichts schlechter machen, was in Bayern gut ist. Wir wollen nur besser machen, was noch nicht befriedigend ist.“

Zwei Tage ist Ude unterwegs auf „Sommertour“. Bereits ein Jahr vor der Landtagswahl versucht er, sich mit den Verhältnissen außerhalb Münchens vertraut zu machen und gegen das Negativ-Image anzukämpfen, er sehe alles nur durch die Münchner Brille. Es ist eine Reise in die sozialdemokratische Diaspora.

Ude: "Die SPD hat auch ein breites Meinungsspektrum, aber wir haben immer zwei Flügel gebraucht. Der CSU reicht dafür ein Vorsitzender."

Im Berchtesgadener Land zum Beispiel, wo Ude in dem kleinen Bauerndorf Steinbrünning in der Gemeinde Saaldorf-Surheim seinen ersten Bierzeltauftritt absolviert, gibt es seit fast zehn Jahren keinen eigenen SPD-Landtagsabgeordneten mehr. „Betreuungsabgeordnete“ aus München müssen sich um die Anliegen der Bürger südöstlich des Chiemsees kümmern. Nur 11,2 Prozent votierten hier zuletzt für die SPD. Immerhin: Nicht einmal im Gemeinderat von Saaldorf-Surheim hat die CSU noch eine Mehrheit. Sie stellt neun Gemeinderäte, die Freien Wähler sieben, die SPD zwei und die Grünen zwei. Doch darauf kommt es, wie Bürgermeister Ludwig Nutz (CSU) betont, in der Kommunalpolitik nicht an: „Ich darf sagen, dass wir im Gemeinderat eine hervorragende Harmonie haben. Es gibt nicht einmal Fraktionen.“ Dementsprechend ist auch das Gespräch mit Ude von kommunalpolitischen Sachthemen geprägt: Kinderbetreuung, Schulversorgung, Breitbandausbau. Nutz und Ude sprechen dieselbe Sprache.

Christian Ude (SPD), Oberbürgermeister von München, will es wissen: Geht es nach der SPD, soll er bei der bayerischen Landtagswahl 2013 Horst Seehofer als Ministerpräsident folgen. Vor ihm zumindest haben das schon einige Politiker geschafft: vom Bürgermeister nach weit oben...
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Ude will´s wissen: Diese Politiker fingen mal als Bürgermeister an
Foto: Fred Schöllhorn

In der Festhalle wird Ude empfangen, als wäre er schon Ministerpräsident. Er zieht zum Defiliermarsch ein, wird während seiner Rede mehrfach freundlich beklatscht, obwohl nur einige wenige Tische mit Genossen besetzt sind, und zum Schluss wird die Bayernhymne gesungen. Mit einigen Pointen ist Ude durchgedrungen, etwa als er „die Abgründe der bayerischen Schulpolitik“ geißelte oder als er CSU-Chef Horst Seehofers Verhalten in der Euro-Schuldenkrise als „hochartistischen Akt der Verrenkung“ verspottete: „Die SPD hat auch ein breites Meinungsspektrum, aber wir haben dafür immer zwei Flügel gebraucht. Bei der CSU reicht dafür ein Vorsitzender.“

Wirklich gezündet hat seine Rede nicht. Ude hat das selbst gemerkt. Er sagt aber auch: „Das Geschäft der Aufklärung war immer schon mühsamer als das Geschäft der Vereinfachung.“

Wie man Parteigrenzen überwindet und auch Wähler jenseits der eigenen Anhängerschaft gewinnen kann, hat in Salzburg die SPÖ-Politikerin Gabi Burgstaller gezeigt. Seit dem zweiten Weltkrieg regierte dort die konservative ÖVP. Dann kam Burgstaller. Ude nennt sie „mein Vorbild“. Beim Spaziergang von Laufen (Bayern) nach Oberndorf (Österreich) und beim anschließenden Besuch in Salzburg macht Landeshauptfrau Burgstaller ihrem Parteifreund Mut. „Ich glaube, der Christian Ude ist einer, der nicht so eingeengt ist nur auf SPD-Wähler“, sagt sie und berichtet, wie es ihr gelungen ist, im wirtschaftlich starken Salzburg die ÖVP in die Opposition zu schicken. „Ich glaube, dass die Leute wollten, dass es eine modernere, ehrlichere Politik gibt, mit mehr sozialem Gewissen“, sagt Burgstaller. Die Regierenden der ÖVP hätten sich „immer ein bisserl erzbischöflich“ benommen.

Burgstaller ist es gelungen, die politische Demarkationslinie zu überschreiten. Ude kämpft noch. Am Abend in Karpfham zündet seine Rede im hinteren Teil des Festzelts lange nicht. Erst gegen Ende kommt auch dort Stimmung auf, als Ude die „ideologisch-fixierte“ bayerische Schulpolitik ins Visier nimmt und in der Euro-Schuldenkrise zum Kampf gegen Spekulantentum und für eine Regulierung der Macht der Banken aufruft. Immerhin: Zwei gute Themen scheint er schon gefunden zu haben.

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