Deutscher Pass bleibt begehrt
Einer neuen Statistik zufolge bleiben die Einbürgerungszahlen in Bayern konstant. Über 98 Prozent der Bewerber bestehen den Einbürgerungstest.
Von Usbekistan nach Augsburg: Es ist ein schwieriger Schritt, zu dem sich das Ehepaar Mazo im Jahre 2003 entschieden hat. Heute, acht Jahre später, gelten Alexander und Roza Mazo als gelungenes Beispiel für Integration. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU), der in München die neue Einbürgerungsstatistik vorstellte, überreichte ihnen persönlich die Einbürgerungsurkunden. Die Mazos hätten in relativ kurzer Zeit die deutsche Sprache gelernt und in Deutschland Fuß gefasst, sagte der Minister.
„In Deutschland musste ich von null anfangen. Aber ich lerne gern“, betont Alexander Mazo, der seit 2009 Präsident und Geschäftsführer der Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg ist. Wohnung, Sprache, Arbeitsplatz: Vor allem der Beginn seiner Zeit in Deutschland sei voller Herausforderungen gewesen. „Gott sei Dank hat fast alles geklappt“, sagt er heute rückblickend. An Deutschland gefällt ihm unter anderem, dass es „logische, vernünftige gesellschaftliche Regeln gibt“. Dass er für seine Einbürgerung die deutsche Sprache lernen und einen Einbürgerungstest absolvieren musste, findet Mazo normal.
Nach Aussage von Innenminister Herrmann haben in Bayern lebende Ausländer ähnlich wie die Mazos nach wie vor großes Interesse daran, die deutsche Staatsbürgerschaft zu erlangen. Mit knapp über 12000 Einbürgerungen im Freistaat im Jahr 2010 sei die Zahl im Vergleich zu 2009 fast gleich geblieben. Das entspreche auch dem generellen Trend seit 2005, erklärte der Minister.
Über 98 Prozent bestehen Einbürgerungstest
Nicht bewahrheitet hätten sich Befürchtungen, die 2007 eingeführten neuen Einbürgerungsstandards, darunter der verpflichtende Einbürgerungstest, würden zu einem Rückgang führen. „Heute kann man sagen: alles Blödsinn“, sagte Herrmann. Deutschlandweit hätten im Jahre 2010 über 54000 Menschen den Test abgelegt, über 98 Prozent davon hätten ihn bestanden: „Eine Quote, die auch alle Vorwürfe, hier würde Unmögliches verlangt, eindrucksvoll widerlegt.“
Herrmann sprach sich gegen eine Lockerung der Einbürgerungsbestimmungen aus. Ausländische Hochschulabsolventen sollten aber nach ihrem Studium in Bayern bleiben und arbeiten.
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