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Euthanasie
12.06.2014

Ernst Lossa: Schicksal des Augsburger NS-Opfers wird verfilmt

Ernst Lossa, wurde im August 1944 in Irsee von den Nazis ermordet.
Foto: Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren, privat (Archiv)

Im Alter von 14 Jahren wurde der Augsburger Ernst Lossa von den Nazis ermordet. Vor wenigen Jahren erschien Lossas Geschichte als Buch, nun soll sein Leben verfilmt werden.

Ernst Lossa wäre in diesem Jahr 85 Jahre alt geworden, erlebt hat er nicht einmal seinen 15. Geburtstag. Der Augsburger Bub gehörte der Minderheit der Jenischen an und wurde von den Nazis im Rahmen des sogenannten Euthanasie-Programms ermordet.

Die Volksgruppe der Jenischen setzt große Hoffnungen in den Kinostreifen. „Wir versprechen uns, dass sich die Bevölkerung endlich mit unserer Geschichte beschäftigt“, sagt der Vorsitzende des Bundesrats der Jenischen Deutschlands, Timo Adam Wagner. Denn Lossas Schicksal sei kein Einzelfall für die Jenischen während der Hitler-Diktatur gewesen. „Es gab kaum eine Familie, die nicht betroffen war.“

Die Jenischen lebten laut Wagner damals überwiegend in Süddeutschland. Doch im Unterschied zu Sinti und Roma sind sie bis heute kaum bekannt. Ihr Bundesrat fordert entsprechend, dass die systematische Verfolgung durch die Nazis erforscht wird. Bislang seien nur Einzelfälle dokumentiert, sagt Wagner. Genaue Zahlen von Opfern unter den Jenischen gebe es nicht. Der Vorsitzende schätzt, dass es damals rund 100000 Todesopfer gab. Viele weitere seien inhaftiert oder zwangssterilisiert worden, erklärt Wagner.

Der 14-jährige Lossa starb durch zwei Giftspritzen

Auch Ernst Lossas Vater wurde verfolgt, ins Konzentrationslager Dachau gesperrt, er stirbt schließlich im KZ Flossenbürg. Ernst kommt mit seinen beiden Schwestern in ein Augsburger Kinderheim, seine Mutter stirbt in einem Krankenhaus bereits mit 23 Jahren. Später wird der Bub in ein Nazi-Erziehungsheim gebracht, schließlich landet er in der Heil- und Pflegeanstalt in Irsee und wird – wie viele andere dort – umgebracht. Mit 14 Jahren stirbt Ernst Lossa im August 1944 durch zwei Giftspritzen. Nach dem Krieg werden die Morde in einem Euthanasie-Prozess in Augsburg verhandelt, doch die Täter kommen mit milden Strafen davon.

Vor wenigen Jahren schrieb der Autor Robert Domes die Lebensgeschichte des Buben auf. Sein Buch „Nebel im August“ wird voraussichtlich ab Ende des Jahres im Rahmen einer internationalen Produktion verfilmt. Der Streifen werde in Deutschland, Österreich und Belgien gedreht, berichtet Produzent Ulrich Limmer. Regie soll Uli Edel („Der Baader Meinhof Komplex“) führen.

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Im März 2013 besuchte Ernst Lossas Schwester Amalie Speidel die nach ihrem Bruder benannteStraße im Augsburger Stadtteil Pferrsee.
Foto: Silvio Wyszengrad

Obwohl schon viele Filme den Nazi-Terror beleuchtet haben, ist Lossas Geschichte laut Limmer für das Kino Neuland: „Es wird der erste fiktionale Film über das Euthanasie-Programm in Deutschland sein.“ Mindestens 120000 psychisch kranke oder behinderte Menschen haben die Nazis bis 1945 systematisch ermordet, manche Experten gehen sogar von etwa einer viertel Million Opfern aus. Für Limmer ist insbesondere der Kampf des kleinen Buben für die Gerechtigkeit faszinierend. Ernst Lossa habe gegen das unmenschliche System gekämpft. „Seine kindliche Moral stand über der Moral der Erwachsenen.“

Parallelen zwischen Lossa und Anne Frank

Dass der Bub zu den Jenischen gehörte, sei für die Geschichte nicht entscheidend. „Er wurde umgebracht, weil er im Weg war“, sagt der Chef der Collina Filmproduktion in München.

Autor Domes hat das Thema bereits mehr als 100 Mal in ganz Deutschland bei Schullesungen vorgestellt. Die Schüler beschäftigten sich im Deutschunterricht oder in Geschichte mit dem Buch, sagt er. Er sieht Verbindungen zwischen Ernst Lossas Leben und der berühmten Geschichte von Anne Frank. „Es gibt einige Parallelen, es gibt aber auch Unterschiede.“ Beide seien 1929 geboren und etwa im gleichen Alter gestorben. Andererseits sei Frank aus einer vermögenden Familie gekommen, die Lossas seien bettelarm gewesen.

In seiner Heimatstadt Augsburg war Ernst Lossa lange vergessen, das änderte sich erst im Jahr 2007. Damals wurde im Stadtteil Pfersee eine Straße in einer ehemaligen Kaserne nach ihm benannt. Dort entsteht derzeit ein neuer Kinderhort für mehr als 200 Buben und Mädchen. mit dpa

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