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Testphase
19.10.2017

Mathe auf Französisch

Die Farben der „tricolore“ – der französischen Flagge – kennen die Zweitklässler der Elias-Holl-Grundschule schon. Lehrerin Tanja Schmid vermittelt ihnen spielerisch die Sprache des Nachbarlands. Französisch gilt als vergleichsweise schwierig zu lernen. Aber nicht für Kinder, sagt Sprachexperte Heiner Böttger.
Foto: Bernhard Weizenegger

An zehn Grundschulen im Freistaat findet der Unterricht künftig zweisprachig statt. Ein Experte erklärt, weshalb viele Kinder dadurch ihre Noten verbessern

Frankreichs Wahrzeichen schwankt. „Werft den Eiffelturm nicht um!“, ruft Lehrerin Tanja Schmid – und noch einmal auf Französisch: „Laisse la Tour Eiffel!“ Schon hören ihre Schüler auf, die Mini-Papp-Version des Pariser Wahrzeichens neben der Tafel hin und her zu schieben.

Tanja Schmid sagt zu Beginn des Schuljahres vieles doppelt. Sie bringt Schülern an der Augsburger Elias-Holl-Grundschule Französisch bei. Im Moment lernen die Kinder noch in freiwilligen Zusatzstunden. Ab dem nächsten Schuljahr soll Französisch dann offiziell Unterrichtssprache werden. In Musik zum Beispiel, Mathematik oder im Heimat- und Sachunterricht. Die Elias-Holl-Schule ist eine von zehn Pilotschulen im Freistaat, an denen der Stoff künftig zweisprachig vermittelt wird. Auch die Sankt-Ulrich-Grundschule in Schwabmünchen (Kreis Augsburg) testet das neue Modell.

Eltern können dort künftig frei entscheiden, ob sie ihr Kind in deutschsprachigen Klassen anmelden oder im bilingualen Zug. Das Interesse sei riesig, sagt die Augsburger Schulleiterin Christiane Strom. Ein Drittel der Eltern wolle, dass ihr Kind Französisch lernt. In Jahrgangsstufe drei kommen dann ganz regulär zwei Stunden Englisch pro Woche dazu – drei Sprachen ab der dritten Klasse also.

Heiner Böttger, Experte für Sprachdidaktik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, hat eine ganz klare Meinung zu der Frage, ab wann Kinder Fremdsprachen lernen sollten: Je früher, desto besser. „Das kindliche Gehirn kann noch wachsen“, erklärt er. „Wenn es sich mit zwei Sprachen beschäftigt, wächst es in den Sprachenzentren stärker.“

Zweisprachiger Unterricht wird in Bayern schon seit 2015 erprobt. Seither lernen Kinder an 21 Modellschulen parallel auf Deutsch und Englisch. Böttger und sein Forscherteam begleiten den Versuch. Selten hört man einen Wissenschaftler derart schwärmen: Kinder, die bilingual aufwachsen, seien nicht nur in den Sprachen besser. „Sie sind Mitschülern in vielerlei Hinsicht überlegen, können sich zum Beispiel besser konzentrieren und begreifen Regeln schneller.“ Außerdem würden die zweisprachigen Kinder früher ihre eigenen Lernstrategien entwickeln. Böttger ist sicher, dass der Unterricht auf Französisch genauso erfolgreich sein wird wie der auf Englisch: Wenn der Stoff richtig vermittelt werde, sei die Sprache egal. „Die Kinder könnten zum Beispiel auch auf Slowenisch, Griechisch oder Russisch lernen. Sie sehen die fremden Vokabeln eher als neue Geheimsprache, mit der nur sie sich verständigen können. Dass sie gerade Französisch sprechen, wissen sie schließlich nur, weil es ihnen jemand gesagt hat.“

Wichtig sei aber, dass die Kinder spielerisch und intuitiv lernen – so wie bei Tanja Schmid. Gerade malen ihre Schüler Fische in verschiedenen Farben aus – den Farben der französischen Flagge zum Beispiel: „bleu, blanc, rouge“. Und Fische schwimmen, genau, „dans la mer“. Tanja Schmid hat ursprünglich Französisch für Gymnasium studiert und genießt die Freiheiten in den Grundschulstunden. Denn einen Lehrplan für Französisch gibt es bislang noch nicht. „Wir arbeiten weniger inhaltsbezogen, sondern singen und spielen viel“, sagt sie. Es gehe vor allem darum, den Kindern Routine in der neuen Sprache zu vermitteln. Das scheint gut zu funktionieren. Das Schuljahr ist gerade fünf Wochen alt und Schulleiterin Christiane Strom „begeistert von den Rückmeldungen“. Eine Mutter berichtete etwa, dass ihr Kind inzwischen auch den Eltern die neue Sprache beizubringen versuche.

Andrea Micklitz, Schulleiterin der Augsburger St.-Anna-Grundschule, kennt all das schon. Ihr Haus bietet Unterricht auf Deutsch und Englisch an – und auch sie beobachtet, dass die Kinder dann „tendenziell bessere Leistungen bringen“. Die Rektorin erklärt das einerseits mit der „geistigen Flexibilität“. Andererseits kämen ihre Pilotschüler zumeist aus „bildungsnahen Elternhäusern“. Wer sich schon auf Deutsch in der Schule schwertut oder zu Hause wenig gefördert wird, wählt also selten auch noch eine andere Unterrichtssprache.

Der Pilotversuch in Englisch läuft noch bis zum Schuljahr 2019/2020. Dass das Angebot anschließend ausgeweitet wird, gilt als nahezu sicher.

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