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München Hauptbahnhof
03.09.2015

Münchner warteten auf die Züge mit den Flüchtlingen

Ein Schild mit der Aufschrift "Danke!!! München Polizei - Menschen respektieren" ist auf dem Hauptbahnhof in München zu sehen.
Foto: Sven Hoppe dpa

Lebensmittel, Medizin, freiwillige Helfer: Am Hauptbahnhof ist man bestens vorbereitet auf weitere Züge voller Flüchtlinge. Doch keiner weiß, wann welche kommen. Und wie viele.

Hauptbahnhof München kurz nach 13 Uhr. Eine Handvoll Flüchtlinge steht hinter einer Polizeiabsperrung vor der Schalterhalle und wartet auf die Weiterfahrt mit dem Bus in die Bayernkaserne. Hinter ihnen huschen Helfer in gelben und orangefarbenen Westen durch den abgesperrten Bereich. Einige bauen Tische auf, andere bereiten Getränke und Bananen vor. „Wir erwarten für 16 Uhr einen Zug mit 800 Flüchtlingen“, sagt Colin Turner. Der Münchner ist einer von vielen Ehrenamtlichen, die sich seit Dienstag fast ununterbrochen um ankommende Flüchtlinge am Münchner Bahnhof kümmern. Für den befürchteten Ansturm ist alles vorbereitet, sagt er. Vier Zelte für die medizinische Versorgung, eine Station für die Registrierung und zehn Dixiklos.

Auch mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln sind sie am Hauptbahnhof bestens versorgt. Fast minütlich kommen Menschen mit vollgepackten Tüten in die Schalterhalle und spenden.

Helfer verteilten am Donnerstag auf dem Hauptbahnhof gespendete Lebensmittel und Kleidungsstücke an eine Familie aus Syrien, die kurz zuvor mit einem Zug angekommen ist.
Foto: Sven Hoppe dpa

So wie Anna. Sie hat sich mit Freunden zusammengetan und für 300 Euro in einem Drogeriemarkt eingekauft. In ihren Taschen stapeln sich Damenbinden, Windeln, Deo, Duschgel und ein Baby-Schnuller. Ihre Sachspenden zeigt sie einem Helfer. Er schüttelt den Kopf und sagt: „Bitte geben Sie die Spenden bei der Diakonia ab. Unsere Lager sind hier bis obenhin voll.“ Mit ihren Taschen verlässt die 32-Jährige den Bahnhof wieder. Sie kündigt an, an einem anderen Tag wiederzukommen. Zur Diakonia will sie die Sachen nicht bringen. Sie möchte sie den Flüchtlingen persönlich in die Hand drücken.

Es ist 14.30 Uhr. Vor Gleis elf herrscht Aufregung. Etwa 20 Polizisten und der Sicherheitsdienst der Deutschen Bahn warten auf den Railjet 60 aus Budapest. 80 Flüchtlinge sollen darin sitzen, erklärt ein Polizeisprecher. Ob der Zug tatsächlich aus Ungarn kommt, sei unklar. Denn eigentlich fahren die Züge ab Budapest nur bis zur ungarischen Grenze, heißt es. Immer wieder flimmert über den Bildschirm am Bahnhof, dass sich der Zug verspätet. Zwischendurch verbreitet sich die Meldung, die Flüchtlinge seien bereits am Münchner Ostbahnhof ausgestiegen. 45 Minuten später rollt der rote Schnellzug ein. Polizisten und Sicherheitsdienst stellen sich entlang der Gleise auf.

800 Flüchtlinge wurden am Donnerstag ursprünglich in München erwartet. Doch dann kam es anders.
Foto: Sven Hoppe dpa

Neben vielen anderen Passagieren steigen auch Flüchtlinge aus. Laut Polizei sind es etwa 70. Für sie ist es eine Art Spießrutenlauf durch die Bahnhofshalle. Kamerateams, Fotografen und Schaulustige belagern die Gruppe. Auf dem Weg in die Schalterhalle erklärt ein Syrer, dass er mit seiner Tochter in Wien in den Zug gestiegen sei. Seine Augen sind rot, er weint. „I’am happy to be in Germany“, ruft er. Wo die Flüchtlinge herkommen, weiß niemand. Ein Polizist sagt: „Aus Ungarn nicht, sie müssen irgendwo in Österreich zugestiegen sein.“ In der Schalterhalle werden sie von „Welcome in Germany“-Schildern und lächelnden Helfern empfangen.

Eine halbe Stunde später soll auf Gleis elf der nächste Railjet aus Budapest eintreffen. Diesmal versammeln sich etwa doppelt so viele Polizisten wie beim letzten Zug. Auch Beamte des Unterstützungskommandos sind dabei. Wieder Verspätung. Eine Lautsprecherdurchsage lotst Polizei, Journalisten und Schaulustige erst zu Gleis sieben, dann zu Bahnsteig 27. Verwirrung. Um 17.05 fährt der Zug ein. Wieder sind Flüchtlinge an Bord. Aber keine 800, sondern 80. Haifa steht ein paar Meter entfernt. Sie trägt ein Kopftuch und Sandalen. Sie weint. In gebrochenem Deutsch sagt sie: „Ich bin genauso hierhergekommen. Ich würde den Menschen gerne helfen.“ Die 42-Jährige ist vor einem Jahr aus Libyen nach Deutschland geflohen. Heute lebt sie in einem Münchner Asylheim.

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