Sprachassistent "Google Home" kommt im August auf deutschen Markt
Im August bringt auch Google einen digitalen Sprachassistenten auf den deutschen Markt. "Google Home" soll Amazon und Apple Konkurrenz machen.
Nach Amazon, Apple und Co. schickt nun auch Google seinen vernetzten Lautsprecher Google Home in Deutschland in den Ring, um die Vormachtstellung der digitalen Sprachassistenten. Ab dem 8. August solle der Amazon-Echo-Herausforderer in Elektronikmärkten wie MediaMarkt, Saturn, Cyberport, EP, Medimax, Otto sowie im Google Store erhältlich sein, kündigte das Unternehmen am Dienstag an.
Per Sprachbefehl beantwortet Google Home etwa Fragen nach dem Wetter, der Verkehrslage oder dem nächsten Einkaufsladen und spielt nach Wunsch Musik. Wie auch Amazon Echo kann das Gerät auch die Steuerung eines smarten Beleuchtungssystems oder anderer Smart-Home-Geräte zu Hause übernehmen.
"Google Home" günstiger als Sprachassistenten von Amazon ud Apple
Mit einem Preis von rund 150 Euro startet Google Home deutlich unter dem von Amazons Echo (rund 180 Euro). Amazon hat allerdings noch den kleineren Amazon Echo Dot für knapp 60 Euro im Programm, der an einen vorhandenen Lautsprecher angeschlossen wird.
Auch Apple steht in dem relativ neuen Marktsegment, das derzeit klar von Amazon dominiert wird, in den Startlöchern. Im Juni kündigte der iPhone-Konzern auf seiner Entwicklerkonferenz WWDC seinen HomePod an. Mit rund 350 Dollar wird der Apple-Lautsprecher jedoch voraussichtlich deutlich teurer ausfallen, dafür soll der Klang besser ausfallen als bei der Konkurrenz. Der Marktstart ist für den Dezember zunächst in den USA, Großbritannien und Australien geplant, wann er in Deutschland verfügbar sein wird, ist ungewiss. Auch Samsung arbeitet an einem eigenen intelligenten Lautsprecher, der auf der Basis des Sprachassistenten Bixby seine Dienste anbieten soll.
"Google Home", "Echo", "HomePod": Das können die Sprachassistenten
In der Funktion unterscheiden sich die Systeme am Ende nicht groß. Meist handelt es sich um Lautsprecher mit eingebauten Computern und Mikrofonen. Einige Modelle kommen bald sogar mit Bildschirm, Amazon bietet in den USA auch eine smarte Kamera an, die beim Finden von Outfits helfen soll. Einmal ins Heimnetzwerk eingebunden lauschen die Assistenten auf ihr Aktivierungswort. Sagt der Nutzer dann etwa "Alexa", aktiviert sich der Assistent und führt auf Kommando Aktionen aus.
Ab Werk beherrschen die Assistenten schon einige Funktionen. Sie spielen etwa Musik von Streamingdiensten oder Internetradio ab, können Fragen zum Wetter oder andere leichte Websuchen beantworten, Kalendereinträge oder Erinnerungen anlegen oder - ganz simpel - einen Timer rückwärts laufen lassen.
Richtig spannend wird es aber erst in Verbindung mit anderen Geräten. "Sie können damit ohne Probleme das Smart Home steuern", sagt Timm Lutter vom Branchenverband Bitkom. Das ist möglich, weil die Anbieter ihre Systeme für Hersteller öffnen. Diese können dann eigene Produkte entwickeln, die sich über Alexa, Siri und Co. steuern lassen.
Das sind zum Beispiel vernetzte Glühbirnen, die per Sprachkommando gedimmt werden können. Oder der Assistent kann Heizungsthermostate ansteuern, Rollläden über geeignete Motoren öffnen und schließen oder das Alarmsystem steuern.
Auch jenseits der Hardware gibt es unzählige Anwendungsbeispiele: Für Amazons Alexa etwa können Drittanbieter sogenannte Skills entwickeln. Dann wird der Assistent um Kommandos erweitert und spielt beispielsweise einen bestimmten Radiosender, kann den Müllkalender abfragen oder Verbindungen im Nahverkehr recherchieren.
Hat man keine vernetzten Geräte, bleibt auch der Funktionsumfang eines Heimassistenten gering. "Die Box als solches ersetzt kein Smart Home", sagt Timm Lutter. Sie ist nur eine Steuerungsmöglichkeit. Und wenn die Lampe und der Thermostat sich nicht mit Alexa, Cortana oder Siri verstehen, bleibt es dunkel und kalt. dpa, AZ
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