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  3. US-Präsident: Wie soll man auf Donald Trumps Tiraden im Netz reagieren?

US-Präsident
14.07.2017

Wie soll man auf Donald Trumps Tiraden im Netz reagieren?

Was Trump von kritischen Medien hält, machte er erst kürzlich wieder auf Twitter deutlich: „Die Fake-News-Medien werden nie richtig über mich berichten. Aber wen stört’s!“
Foto: Screenshot/Donald Trump, Twitter

Je härter die Attacken des US-Präsidenten gegen Medien, desto härter die Reaktionen. Wie weit dürfen eigentlich Journalisten mit ihrer Kritik an Donald Trump gehen?

Wenn US-Präsident Donald Trump twittert, löst das regelmäßig ein Medienbeben aus. Als er zuletzt ein Prügelvideo verbreitete, war das Beben besonders schwer und die Erschütterungen auch in Deutschland zu spüren. Der Deutsche Journalisten-Verband forderte: "Schluss mit der Hetze!" Es sei nicht hinnehmbar, so der Bundesvorsitzende Frank Überall, dass ausgerechnet das Staatsoberhaupt der USA das in der amerikanischen Verfassung festgeschriebene Grundrecht der Pressefreiheit mit Füßen trete. "Heute knüpft er sich CNN vor, morgen vielleicht die USA-Korrespondenten von ARD und ZDF."

Das inszenierte Video zeigte Trump, wie er vor Jahren während einer Wrestling-Show einem Mann ins Gesicht schlug. Dessen Gesicht war allerdings mit dem Logo des TV-Senders CNN überblendet. (Lesen Sie auch: Macher von Trumps Anti-CNN-Video entschuldigt sich) Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" verurteilte dies ebenso wie der neue Medienminister von Nordrhein-Westfalen, Stephan Holthoff-Pförtner, zuvor Präsident des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger. Der USA-Korrespondent von Deutschlandradio sprach im Branchendienst kress.de vom "unverhohlensten Aufruf zur Gewalt gegen Journalisten, der mir in meinen 39 Berufsjahren untergekommen ist". Je härter die Attacken Trumps gegen Medien, desto härter und unmissverständlicher die Reaktionen.

Vielen ist das Lachen vergangene

Galt Trump lange Zeit als Witzfigur, ist vielen inzwischen das Lachen gründlich vergangen. Selbst manchen Kabarettisten. "Natürlich ist eine Witzfigur in der Politik immer lustig, aber da sind mir die Pointen dann oft auch zu einfach", kritisiert etwa Komiker Dieter Nuhr im Gespräch mit unserer Zeitung diejenigen seiner Kollegen, die mit ihrem Spott auf Trump bei Witzen über dessen Frisur stehengeblieben sind.

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Andernorts ist man ohnehin weiter. So wurde ein Video des australischen Komikers Mark Humphries hunderttausendfach auf Youtube angeklickt, in dem er den Sender CNN spielt, als sei der eine Person. Trump wirft CNN unfaire und falsche Berichterstattung über ihn vor. "Mein Name ist CNN", fängt Humphries alias CNN an und berichtet über seine Leidensgeschichte. Anstelle seines Kopfes ist nur das CNN-Senderlogo zu sehen. Wie im Prügelvideo. "Es begann online, wo Donald Trump mich verfolgte und ,Fake News‘ nannte."

Er habe versucht, sagt Humphries als CNN, die Angriffe mit einem Lachen abzutun. Aber bald habe sich das Mobbing auf den Arbeitsplatz ausgeweitet – dabei sei doch das Fragestellen während Pressekonferenzen im Weißen Haus eine seiner Lieblingsbeschäftigungen... "Was wäre ich nur ohne das!" CNN bricht in Tränen aus.

An Humphries Sätzen ist viel Wahres. "Wir müssen unsere Jobs weiter machen", sagt er am Ende seines Satire-Videos. Frank Überall vom Deutschen Journalisten-Verband appellierte ähnlich an die deutschen Korrespondenten in den USA: "Berichten Sie weiter kritisch und unvoreingenommen." Darin schwang mit, dass kritische Distanz und Unvoreingenommenheit abhanden kommen könnten. Sowie die Frage: Wie sollte man mit Trump umgehen? Verharmlost man ihn, wenn man ihn karikiert, parodiert oder über ihn scherzt?

Das fragte sich im März bereits der Medienredakteur Jakob Biazza von der Süddeutschen Zeitung. Witze über Dinge, die Menschen fassungslos machen, seien gut für deren Psychohygiene, schrieb er. Humor könne als Waffe aber auch schnell stumpf werden. Sein Fazit: Wer bloß nachäffe, egal wie gekonnt, agiere nicht im Geiste irgendeiner Aufklärung. Er entlarve nichts. "Das gilt im besonderen Maße für alle, die die Welt professionell verhandeln – für die Medien, die Werbung, die Politik, die Comedians."

Trump ist Thema in Satiresendungen auf der ganzen Welt

Gerade die professionellen Witzemacher haben sich in den vergangenen Monaten regelrecht an Trump abgearbeitet, auch in Deutschland. Ob das nun die "heute-show" mit Oliver Welke war, Carolin Kebekus in "Pussy Terror TV" oder Jan Böhmermann. Das Moderatoren-Duo Joko und Klaas veralberte den US-Präsidenten mit – erfundenen – "Donald-Trump-Hits" wie "Ein bisschen Hass muss sein". Die Gags: oft platt. Da witzelte Welke bereits über den Präsidentschaftskandidaten Trump nicht sonderlich kreativ. Aus dem Präsidentenflugzeug Air Force One wurde "Hair Force One". Da trat Carolin Kebekus plump als Melania Trump auf: viel Schminke, enges Kleidchen.

Anspruchsvoller ging es in der ZDF-Show "Die Anstalt" zu, in der sich Max Uthoff und Claus von Wagner dem Phänomen Trump widmeten. Die Kabarettisten ließen zwar ebenfalls, pardon, kein gutes Haar an ihm. Arbeiteten zugleich jedoch politische Hintergründe heraus.

Der Republikaner Trump will eine Mauer zu Mexiko bauen? Stimmt schon, aber bereits der frühere demokratische Präsident Bill Clinton hat Grenzzäune zum Nachbarland errichtet – die Trump-Vorgänger Barack Obama, ebenfalls von den Demokraten, mächtig aufgerüstet hat. Trump will die USA gegen Flüchtlinge abschotten? Richtig. Aber was ist mit der zunehmenden Abschottungspolitik der Europäischen Union? Uthoff und von Wagner machten es sich mit ihrer Kritik an Trump nicht leicht – und hoben sich damit von der Mehrheit deutscher Comedians ab.

Vom Niveau eines Alec Baldwin sind diese meilenweit entfernt. Der Schauspieler wurde zu einer Art "Lieblingsfeind" von Trump. Seine Trump-Parodien, die in der US-Satire-Show "Saturday Night Live", "SNL", zu sehen waren, haben weltweit Maßstäbe gesetzt. Baldwin hält Trump den Spiegel vor, und der scheint sich darin wiederzuerkennen. Zumindest ärgerte er sich und ließ das seine Millionen Twitter-Follower – und Baldwin – wissen. Der gab kürzlich bekannt, er wolle seine Parodien im Herbst fortsetzen.

Alec Baldwin parodiert den US-Präsidenten in der NBC-Show „SNL“.
Foto: Will Heath/NBC/SNL

Medien: Haltung oder Kampagne?

Fortsetzen wird sich ebenfalls die Diskussion, wie am besten mit Trump umzugehen sei. Es ist eine Diskussion, die immer neu entbrennt, wenn Trump sich zu einer seiner (Twitter-)Tiraden hinreißen lässt. Vor allem für Journalisten können dann schnell Grenzen überschritten sein – des guten Geschmacks und der Berufsethik. Schließlich sollten Journalisten Beobachter sein, keine Kampagnenführer. Die Hamburger Morgenpost "begrüßte" Trump vor dem G20-Gipfel vor eineinhalb Wochen auf ihrer Titelseite dagegen mit der Schlagzeile: "Kleben Sie Trump eine!" Gemeint war damit der Aufkleber, der der Boulevardzeitung beilag. Er war gestaltet wie die "Atomkraft? Nein Danke"-Sticker, die seit Mitte der 1970er Jahre millionenfach verbreitet wurden. Statt der lachenden roten Sonne in der Mitte war darauf ein Foto Trumps – und der Spruch: "Horror-Clowns? Nein Danke". Daneben die Aufforderung: "Zeigen Sie ihm, was Sie von seiner Politik halten."

So machte die „Hamburger Morgenpost“ Stimmung gegen den US-Präsidenten.
Foto: Hamburger Morgenpost

Das Handelsblatt titelte vor einer Woche mit einem Trump als Steinzeitmensch: "Der unmögliche Präsident". Herausgeber Gabor Steingart schrieb: "Das Gebot der Stunde für den Umgang mit dem US-Präsidenten nicht nur beim G20-Treffen heißt: Haltung." Wohin eine Nation schlittere, "wenn an der Spitze sich Selbstliebe, Rüpelhaftigkeit und ein kaum verstellter Brutalismus eingenistet haben, musste Deutschland zu Beginn des vorigen Jahrhunderts erleben".

Das „Handelsblatt“ zeigte Trump vor einer Woche als Steinzeitmenschen.
Foto: Handelsblatt

Auch Frank Niggemeier, Chefredakteur der Hamburger Morgenpost, hatte seine Aufkleber-Aktion mit "Haltung" erklärt: "Was Trump verkörpert, ist das Gegenteil unserer Werte. Als Mensch ist er unerträglich, als Präsident ein absurdes Risiko. Deswegen geben wir allen Hamburgern, die diese Haltung teilen, mit dem Sticker die Gelegenheit, das...an möglichst vielen Stellen im Straßenbild unserer Stadt sichtbar zu machen."

Eine fragwürdige Haltung für Journalisten? Kai Gniffke, Chefredakteur von ARD-aktuell ("Tagesschau") sagte dem journalist: "Wir haben uns nicht zu positionieren, sondern nur nüchtern zu beschreiben, wie sich Trumps Politik unter Berücksichtigung aller Fakten darstellt." Und weiter: "Wir sollten den Teufel tun, unserem Publikum zu sagen, was es zu denken hat... Das wäre das Ende unserer Glaubwürdigkeit und ehrlich gesagt auch das Gegenteil von dem, was ich unter gutem Journalismus verstehe."

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