Zeuge erhebt Vorwürfe gegen Absturz-Piloten
Im Prozess um das Helikopter-Unglück sieht ein Gutachter Schuld bei der Besatzung
Donauwörth/Westendorf Bei dem Verfahren um den Helikopter, der 2008 in Westendorf abgestürzt ist, hat ein Zeuge schwere Vorwürfe gegen die beiden Piloten erhoben. Dabei handelt es sich um Jörg Schöneberg, den ehemaligen stellvertretenden Leiter der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung. Seiner Einschätzung nach war nicht ein technischer Defekt, sondern ein Fehler der Besatzung der Grund für das Unglück. Damit widersprach er der Einschätzung des gerichtlichen Gutachters Gerhard Pachowsky. Er war in seiner Untersuchung zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Fehler am Kraftstoffregler der Grund für das Unglück gewesen war. Aufgrund dieser Expertise hatte das Amtsgericht die Piloten vor knapp zwei Jahren in erster Instanz freigesprochen.
Bei dem Unfall im Sommer 2008 war ein Hubschrauber mit zwei Piloten und einer fünfköpfigen Familie aus dem Landkreis Donau-Ries beim Start abgestürzt. Anlass für die Flugshow war ein Tag der offenen Tür bei einem Computerhändler gewesen. Zwar wurde durch die umherfliegenden Rotorteile niemand verletzt. Die Mutter erlitt bei dem Absturz jedoch einen Bruch des Schlüsselbeins, auch die drei Kinder wurden verletzt. An den psychischen Folgen des Unglücks, beteuert der Vater, leide die Familie bis heute. Als bei der Beweisaufnahme am Montag der Vorfall in seinen Einzelheiten geschildert wurde, brach die Tochter in Tränen aus.
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