Auf den Spuren des Orkans
Vor genau zehn Jahren wütete der Sturm Kyrill auch in der Region. In den Wäldern im Kreis Neu-Ulm entstanden große Schäden. Doch die Förster sahen darin auch Chancen.
Mit kräftigen Böen ist der Orkan einst durch die Region gefegt: Er warf Bäume um, deckte Dächer ab und legte den Verkehr auf Straße und Schiene zeitweise lahm. Heute ist es auf den Tag genau zehn Jahre her, dass Kyrill über Europa hereinbrach: 47 Menschen kamen ums Leben, 13 davon in Deutschland. Der Schaden: mehrere Milliarden Euro. Deshalb ist der Name des Orkans ist vielen im Gedächtnis geblieben. Auch im Landkreis Neu-Ulm, der zwar letztendlich „mit einem blauen Auge“ davonkam, wie Einsatzkräfte, Fortswirtschafter und Versicherungsmitarbeiter damals bilanzierten. Trotzdem hat Kyrill deutliche Spuren hinterlassen. Die sind in den Wäldern bis heute zu sehen.
Der Schnee knarzt unter den schweren Stiefeln, als Revierförster Bernd Karrer durch den winterlichen Forst stapft. Hohe Fichten säumen den schmalen Pfad zu beiden Seiten: Ein kräftiger und alter Wald. Möchte man meinen. Doch plötzlich geben die mächtigen Bäume den Blick frei auf eine Lichtung: Hier ist der Bewuchs deutlich lichter: Schmächtig und gerade einmal drei bis vier Meter hoch sind die Bäume hier, ein Zaun schützt sie vor hungrigen Rehen. Auf dieser Fläche im Unterrother Gemeindewald hatte Kyrill seinerzeit schwer gewütet, weiß Förster Karrer, der im Forstrevier Illertissen rund 1500 Privatwaldbesitzer und 16 Gemeinde- und Körperschaftswälder im südlichen Kreis Neu-Ulm betreut. „Da hat es reingeschlagen.“ Und das hat einen Grund: Weil dicke Lehmschichten im Boden liegen, reichten die Wurzeln der Fichten nicht tief – sie kippten um. Das Problem: Nach dem Zweiten Weltkrieg sei die Fichte als ertragsreiche Baumart gerne und oft gepflanzt worden. Eben auch in Gebieten, wo sie eigentlich nicht hingehöre, erklärt Karrer. „Man wollte leere Waldflächen damals wohl schnell voll bekommen.“
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