Wieder feiert eine andere Mannschaft
Die Bayern holen den ersten Titel der Saison. Für die Ulmer war beim Turnier in ihrem Wohnzimmer die Luft frühzeitig raus
Es war am Wochenende wie schon vor vier Jahren an selber Stelle ein emotionales und friedliches Basketballfest. Anders als damals spielte aber der Gastgeber beim Top-Four frühzeitig nur noch eine Nebenrolle. 2014 hatte Ratiopharm Ulm zumindest noch das Endspiel erreicht und das gegen Berlin verloren. Diesmal war die Mannschaft zwar besser als im Punktspiel gegen Bayern München vor knapp zwei Monaten. Sie war sogar viel besser als bei den jüngsten Heimniederlagen gegen Gießen und Frankfurt. Aber sie war nicht gut genug für den souveränen Tabellenführer der Bundesliga. Die Bayern gewannen das Halbfinalspiel um den deutschen Pokal mit 84:73 und ließen damit aus Sicht des Ulmer Anhangs schon am späten Samstagnachmittag die Luft raus aus diesem Turnier. Das ungeliebte und unbedeutende Spiel um Platz drei gewannen die Ulmer dann am Sonntag mit 81:79 gegen Bayreuth, wobei Kapitän Per Günther geschont wurde. Die Bayern siegten anschließend im spannenden und hochklassigen Finale gegen Alba Berlin mit 80:75. Als die Spieler des Pokalsiegers am späten gestrigen Nachmittag mit Freundinnen, Frauen, Kindern und ihren Fans mit riesigen Weißbiergläsern im Konfettiregen feierten, da hatte sich der Ulmer Fanblock bereits geleert.
Trotz der vielen Enttäuschungen, die ihnen ihre Mannschaft in dieser Saison schon bereitet hat, hatten die Anhänger des Ausrichters im Halbfinale zunächst noch mächtig Gas gegeben. Unterstützt wurden sie dabei in der Ratiopharm-Arena vor allem von den Schlachtenbummlern aus Berlin, aber auch die Bayreuther Zuschauer sympathisierten in diesem ersten Halbfinalspiel eher mit den Ulmern. Die wurden mit vereinten Kräften und frenetisch gefeiert, die Roten aus München wurden ausgepfiffen und mehr als eine Halbzeit lang zeigten die Bayern tatsächlich so etwas wie Wirkung. Zur großen Pause führte der Außenseiter sogar mit 42:41 und schnupperte an der Pokalsensation. Wobei dieser Spielstand auch viel damit zu tun hatte, dass die Bayern vor den Augen des in seine Heimatstadt mitgereisten Präsidenten Uli Hoeneß in Halbzeit eins gerade einmal fünf ihrer 14 Freiwürfe trafen.
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