Jüdische Spurensuche
Thannhausen Knapp drei Tage war der israelische Chor Ranot Gast der Evangelischen Kirchengemeinde in Thannhausen. Ein Großteil der 30-köpfigen Gruppe war bei Kirchenmitgliedern in und um die Mindelstadt fürsorglich untergebracht. Der Chor kam im Rahmen seiner zweiwöchigen Deutschland-Tour.
Dem Empfang schloss sich ein kleiner Rundgang durch Thannhausen an. Hans Rettenmaier und Herbert Kramer vom Heimatverein führten die Delegation zur Stadionkapelle und erläuterten den Gästen die Situation der Juden in Thannhausen im späten Mittelalter. Zum Ende des 16. Jahrhunderts bestand hier auch eine jüdische Druckerei, wovon ein Buch heute noch in der Bibliothek im englischen Oxford existiert. Der Heimatverein Thannhausen besitzt Kopien daraus, die Pfarrer Karl B. Thoma anlässlich einer Studienreise vor vielen Jahren angefertigt und mitgebracht hat.
Beeindruckt waren die Gäste von der Geschichte der Stadionkapelle. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erwarb Graf Stadion die Herrschaft Thannhausen und ließ die Juden vertreiben. Etliche von ihnen ließen sich daraufhin in Krumbach und Ichenhausen nieder. Die Synagoge in Thannhausen aber wurde von Stadion in eine Kapelle umgebaut, wie sie heute noch besteht und im Volksmund noch gelegentlich als Judenkapelle bezeichnet wird.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.