Der Sport baut Brücken
Seit gut einem Jahr spielen junge Flüchtlinge aus Afghanistan Volleyball in Leipheim. Was als Versuch startete, rettet nun oft Training und Spielbetrieb
An dieses Training im Herbst 2015 kann sich Manfred Bückle noch gut erinnern: 20 junge Männer spielten zum ersten Mal in ihrem Leben Volleyball und konnten nur erahnen, was Bückle ihnen sagen wollte. Umgekehrt behalfen sich die Leipheimer damit, Spieltechniken einfach vorzuführen statt sie lange zu erklären – denn die Neulinge konnten noch kein Deutsch. In dieser Trainingsstunde waren zum ersten Mal die Asylbewerber mit von der Partie, die kurz zuvor in die Leipheimer Unterkunft gezogen waren.
Ein paar von ihnen spielen immer noch und kommen seitdem zweimal wöchentlich zum Training. „Sie sind ehrgeizig und zuverlässig“, lobt Bückle. Und sie sind noch etwas: absolut unentbehrlich. Denn die Möglichkeit, dass der 63-Jährige überhaupt mit den Asylbewerbern trainieren kann, hängt damit zusammen, dass es 2015 keine Hobbygruppe mehr gab. Dadurch wurden Hallenzeiten frei, die jetzt die Asylbewerber nutzen können. „Inzwischen kommen auch wieder ein paar Hobbyspieler dazu“, freut sich Bückle. Vorher sah es so aus, als müsse dieses Angebot eingestellt werden. Doch in Leipheim mangelt es nicht nur an Interessenten für die Hobbymannschaft, auch bei den Herren in der Kreislage Süd fehlen immer wieder Spieler. Seit Kurzem haben deshalb drei Afghanen einen Spielerpass und fahren mit zu Auswärtsturnieren.
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