Wenn Schüler Schülern helfen
Sechs Mädchen werden in Straß ab dem nächsten Schuljahr als Lotsen im Einsatz sein. Laut Polizei sind sie die einzigen im ganzen Landkreis
Kritisch beäugt Ebru Kahraman das neongelbe Käppi. „Das passt nicht zu deinem Lidstrich, gell?“, scherzt Thomas Pritsch, Schulleiter der Anton-Miller-Grund- und Mittelschule in Straß. „Zu groß“, meint die 13-Jährige. Auch aus den Reihen ihrer fünf Mitschülerinnen ist dieser Befund zu hören. Die Käppis und Warnwesten seien nur in einer Größe zu bekommen gewesen, erklärt Wilhelm Rödder, stellvertretender Vorsitzender der Kreisverkehrswacht Neu-Ulm und hofft auf Verständnis. Auf den modischen Aspekt käme es bei ihrer künftigen Aufgabe doch ohnehin nur am Rande an. Die Siebtklässlerinnen wurden kurz vor den Ferien noch offiziell zu Schülerlotsen ernannt – laut Polizei sind sie die einzigen im ganzen Landkreis. Ab dem nächsten Schuljahr sollen sie Grundschülern in Straß dabei helfen, sicher die Straße zu überqueren.
Zu der Kleidung übergibt ihnen Wilhelm Rödder auch noch eine Kelle zum Anhalten des Verkehrs sowie einen Pass, der die Schülerinnen als Verkehrshelfer ausweist. Cherleen Grebenar, Ebru Kahraman, Ceren Yarar, Betül Atac, Isabell Urban und Leonita Dibrani machen sich auf den Weg zu ihrem zukünftigen Einsatzort an der Silheimer Straße. Dort wollen sie ihrem Schulleiter, den Polizisten und dem ersten Bürgermeister von Nersingen, Erich Winkler, ihr Können demonstrieren und sie sicher über die Straße bringen.
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