Mustergültige Integration
Yusuf Alptekin kam 1989 als Flüchtlingskind aus der Türkei nach Deiningen und ist heute Betriebsleiter. In seinem Freundeskreis wurde er nie als Ausländer abqualifiziert.
Deiningen Es war die Angst vor dem Tod, die die siebenköpfige Familie Alptekin 1989 nach Deiningen führte: Als Aramäer, also orthodoxe Christen, lebten sie gefährlich in der Türkei, damals ein muslimischer Staat. Yusuf Alptekin hatte als Kind miterlebt, wie Christen in seinem Heimatort ermordet wurden. Unauffällig verkaufte sein Vater, ein Bauer und Müller, nach und nach seinen Besitz und die Familie gab vor, in den Urlaub nach Österreich zu fahren, wo ein Onkel des Vaters lebte. Die Reise sollte weiter in die Schweiz zu anderen Verwandten gehen, doch an der Grenze wurden die Alptekins abgewiesen. Sie landeten schließlich in Deiningen, weil das Landratsamt dort eine passende Sozialwohnung gemietet hatte. Yusuf Alptekin war damals sieben Jahre alt.
Der erste Gang führte die Familie zur Kirche – gleichzeitig der erste Schritt zu einer Integration, wie sie heute für Hunderttausende angestrebt wird. In der Kirchengemeinde wurden sie herzlich aufgenommen, Yusuf und seine Brüder waren hier lange Zeit Ministranten. Der damals 30-jährige Vater wurde zunächst Gemeindearbeiter, bevor er in verschiedenen Betrieben in Deiningen und Wörnitzostheim tätig war. Laut Yusuf Alptekin ein weiterer wichtiger Schritt: „Es ging damals nicht um Geld, sondern darum, dass mein Vater gesehen wurde und signalisierte, dass er etwas für das Dorf tat.“ Daraus resultiert ein wichtiger Rat an die Asylsuchenden von heute: sich anfangs mit deutschen Arbeitsabläufen vertraut machen, vorweisen können, dass man Bescheid weiß in der Arbeitswelt, und wenn es nur als Helfer oder Praktikant ist. Umgekehrt können auch Kommunen ein Beispiel darin sehen, Gemeindearbeit als Instrument der Eingliederung zu nutzen.
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