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Oberbayern
18.03.2018

Marienerscheinung in Unterflossing: Ein Wunder! Ein Wunder?

Der Italiener Salvatore Caputa, ein selbst ernannter Seher, ist umstritten. Nicht nur die Erzdiözese München und Freising warnte vor seinem Tun.
Foto: Matthias Balk (dpa)

In Unterflossing zeigt sich am Samstag Maria. Oder eben nicht, das ist Glaubenssache. Rund 300 Menschen sind dabei, als Salvatore Caputa Hof hält.

Samstagmittag, 13.30 Uhr in Unterflossing im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn. Die Ersten sind schon da, haben es auf die Parkplätze mit dem kürzesten Fußweg abgesehen. "Es kommen halt viele alte Leute, die nicht weit laufen können", erklärt eine rotbackige Frau und berührt den Arm der Reporterin. "Kommen Sie auch? Ja? Das ist schön."

Sie haben Klappstühle dabei, zwängen sich in Skihosen. Der Wind pfeift eisig an diesem Nachmittag in Unterflossing, jenem Örtchen mit etwa hundert Einwohnern und einer privaten Kapelle, die sich neuerdings als überregionaler Treffpunkt für Marien-Gläubige etabliert.

Es ist nun schon das dritte Mal, dass Maria hier mithilfe einer Kontaktperson sprechen soll – dass sie es tun wird, um Punkt 16.30 Uhr, davon sind die Menschen, die aus Bayern, Baden-Württemberg und Österreich angereist sind, überzeugt. Ein gutes Dutzend Journalisten ist auch da, darunter ein russisches Fernseh-Team. Ein Reporter der Bild sendet live per Smartphone.

Schon von weitem hört man Gesänge, ein erster Reisebus stoppt vor der Kapelle. Das Areal füllt sich. Menschen versammeln sich um eine nagelneue weiße Marienstatue. Ein Rosenkranz kostet sechs Euro, gratis werden Infoschriften und Flugblätter verteilt, auf denen es beispielsweise um das Thema "Handkommunion versus Mundkommunion" geht – geschrieben aus katholisch-konservativer Sicht. Neben der Kapelle ein ältlicher Wohnwagen. Darin wartet der Italiener Salvatore Caputa, der selbst ernannte Seher, und empfängt Journalisten.

Katholische Kirche distanziert sich von Salvatore Caputa

Caputa behauptet, er habe Kontakt zu Maria. Aus seinen angeblichen Visionen macht er öffentliche Ereignisse. Der pensionierte Polizist zelebriert seit Mitte der 80er Marien-Erscheinungen. Die katholische Kirche distanzierte sich mehrfach von ihm, etwa die Diözesen Mantua und Bozen-Brixen in Italien sowie Gurk in Österreich. Ein Bischof rief Gläubige auf, Caputas Tun nicht durch Anwesenheit aufzuwerten.

Die Erzdiözese München und Freising legte nach: Ein eigens angefertigtes Gutachten beurteilte die Erscheinungen als "äußerst fragwürdig". Caputa dürften keine kirchlichen Räume, Liegenschaften oder Infrastruktur zur Verfügung gestellt oder sonstige Arten der Unterstützung gewährt werden.

Es ist kurz nach 16 Uhr, als rund 300 Gläubige das Vaterunser singen. Dann ist Rosenduft zu bemerken. Rosenduft signalisiert Marias Präsenz, heißt es. Der Rosenduft ist just zu dem Zeitpunkt wahrzunehmen, an dem Salvatore Caputa seinen Wohnwagen verlässt. Es wird sehr still, als er sich vor die Marienstatue stellt. Nur Fotoapparate klicken.

Es ist gegen 16.30 Uhr. Caputa – Kreuz um den Hals, Rosenkranz in der Hand – wendet seinen Blick gen Himmel, konzentriert und ernst. Einmal huscht ein Lächeln über sein Gesicht. Es vergehen sechs, sieben Minuten, in denen er manchmal die Lippen tonlos bewegt, sich hinkniet – es ist Punkt 16.30 Uhr –, bekreuzigt, erhebt, gen Himmel schaut.

Kurz nach 17 Uhr verkündet Caputa, was Maria ihm aufgetragen habe

Dann ist es vorbei, Caputa zieht sich zurück, um zu notieren, was Maria ihm aufgetragen habe. Kurz nach 17 Uhr wird es verkündet und übersetzt. Habt einander lieb und lebt in Frieden, lässt sie demnach ausrichten, öffnet euch Gott. Und: "Ich wünsche euch in jeder Heiligen Messe eine Gotteserfahrung."

Salvatore Caputa behauptet, ihm sei in der St. Laurentius-Kapelle im oberbayerischen Unterflossing (Landkreis Mühldorf) die Gottesmutter erschienen.
Foto: Matthias Jung, dpa (Archivbild)

Die Gläubigen scharen sich jetzt um einen Brunnen, der kaum Wasser abgibt, aber sie pumpen geduldig, viele haben Kanister dabei. Manche stellen sich vor Kameras. "Ich habe sie gesehen!", sagt eine Frau voller Begeisterung. Auf mehrfache Nachfrage erklärt sie, was sie sah: "Salvatore schaut ihr immer hinterher, wenn sie wieder geht. Sie macht einen Bogen", sie beschreibt diesen mit ihrer Hand. "Ich bitte ja auch immer um ein Zeichen – und dann sind zwei Vögel genau in Marias Flugbahn geflogen!"

Christina Agerer-Kirchhoff ist aus München angereist, sie sagt: "Ich finde das anrührend hier, muss aber gestehen, dass ich nichts gespürt habe." Ihr gefalle jedenfalls, dass hier viel mehr junge Leute mitbeten würden als in den Pfarreien.

Petrus quittiert das Treiben mit kaltem Wind und Regen

Petrus scheint zu all dem eine ganz eigene Meinung zu haben. Zum kalten Wind kommt nun noch Regen hinzu. Busse fahren vor, das Gelände leert sich rasch. Unterflossing hat wieder Ruhe. Vorerst zumindest. Denn die nächste Marienerscheinung in Unterflossing steht schon fest: am 8. September, wieder um 16.30 Uhr.

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Die Diskussion ist geschlossen.

19.03.2018

Für einen Christen sind diese inflationär auftretenden Marienerscheinungen mit Argwohn zu betrachten. Maria ist ein Geschöpf Gottes, aber kein göttliches Wesen. Jesus Christus braucht auch keine Mittlerin, und sie ist auch keine Miterlöserin, was aber immer wieder so dargestellt wird. Der Marienkult ist nicht christlich, sondern dient etwas ganz anderem.