Augsburger Student und JU-Mitglied reißt Wahlplakate ab
Im Wahlkampf in Baden-Württemberg hat der JU-Chef im Kreis Ostalb zu illegalen Methoden gegriffen. Der 21-Jährige, der in Augsburg studiert, hängte mit einem Kollegen Wahlplakate der Konkurrenz ab.
Etwas zu wörtlich hat der Kreisvorsitzende der CDU-Nachwuchsorganisation Junge Union (JU) im Kreis Ostalb das Wort "Wahlkampf" genommen. Statt sich auf Debatten zu beschränken, griff Tobias Bertenbreiter auch zu physischen Mitteln, um dem politischen Gegner zu schaden. In der Nacht zu Mittwoch hängte er mit einem Komplizen in seinem Heimatort Ellwangen Wahlplakate der SPD und der Linken ab.
Wie die Polizei mitteilte, hatte ein Anwohner gegen Mitternacht zwei Gestalten gemeldet, die vor seinem Haus ein Wahlplakat abgerissen und in den Kofferraum eines Wagens geworfen hatten. Als Beamte am Ort des Geschehens eintrafen, sahen sie zwei Männer, die auf dem Gehweg entlang gingen und eine Gartenschere dabei hatten. Beim Anblick des Streifenwagens ergriff das Duo die Flucht. Sie sprangen in ein in der Nähe geparktes Auto und brausten davon. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd gaben die Männer aber auf. Im Kofferraum des Autos fanden die Polizisten sechs abmontierte Wahlplakate. Laut Polizei ermittelt nun der Staatsschutz bei der Kripo Aalen wegen Diebstahls. Den beiden Tätern dürfte eine Geldstrafe drohen.
Viel schlimmer als der Eingriff in die Geldbörse ist allerdings der politische Schaden. Gegenüber der "Schwäbischen Post" verurteilten Vertreter aller Parteien die Tat. Auch Bertenbreiters Parteifreunde distanzierten sich von der Tat ihres Vorsitzenden. Am Mittwochnachmittag trat Bertenbreiter, der in Augsburg Wirtschaftsjura studiert, von seinem Amt zurück. "In der Erklärung schreibt Bertenbreiter, dass er eine nicht zu entschuldigende Dummheit begangen und persönlich der Jungen Union damit Schaden zugefügt hat", heißt es auf der Internetseite der Jungen Union.
Die Diskussion ist geschlossen.