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  3. Online Petition: Markus Lanz entschuldigt sich: "Mein Fehler"

Online Petition
24.01.2014

Markus Lanz entschuldigt sich: "Mein Fehler"

Sorgt für heftige Diskussionen: Die Talkshow, in der Markus Lanz die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht zu Gast hatte. Viele Zuschauer fanden, dass sich Lanz extrem unhöflich verhielt.
Foto: Cornelia Lehmann, dpa

Ein Shitstorm, wie es ihn in Deutschland noch nicht oft gab: Über 150.000 Menschen fordern per Petition die Kündigung von Markus Lanz. Nun entschuldigt sich der Moderator.

Der Fernsehmoderator Markus Lanz hat nach Kritik an seinem Gespräch mit der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht Fehler eingeräumt: "Wenn das energische Nachfragen zu rustikal und sogar persönlich war, dann bedaure ich das", sagte Lanz am Donnerstagabend dem Branchendienst DWDL.de. Dies habe er ihr bereits in einem längeren Telefonat gesagt, zitierte ihn der Dienst.

Markus Lanz: Ich werde daraus lernen

Nach einer "Markus Lanz"-Ausgabe hatte eine Zuschauerin eine Online-Petition gegen den Talkmaster gestartet. Das Papier mit dem Titel  "Raus mit Markus Lanz aus meiner Rundfunkgebühr!" hat inzwischen über 150.000 Menschen Unterschriften. Nach dem Eindruck seiner Kritiker hatte Lanz die Politikerin in der Sendung immer wieder abrupt unterbrochen. Der Journalist Hans-Ulrich Jörges sprang ihm dabei als Gast der Sendung zur Seite. "Allein durch die Konstellation - also, eine Frau gegen zwei Männer - entstand zwangsläufig der Eindruck: Das ist jetzt unfair. Weil aber Frau Wagenknecht jemand ist, der sich sehr kraftvoll wehren kann und das auch tat, habe ich das in diesem Moment nicht so eingeschätzt. Mein Fehler", sagte Lanz. Er werde daraus lernen.

Maren Müller hat die Online-Petition gegen den ZDF-Moderator initiiert. Die Frau mit dem Allerweltsnamen ist 54 Jahre alt, Betriebswirtin und alleinstehend. In Leipzig kennt man sie als Leserbriefschreiberin und Sozialdemokratin. In ihrer Heimatstadt Borna saß sie für die SPD sogar im Stadtrat. Doch aus der Partei ist sie inzwischen ausgetreten.

Maren Müller mit Namen @linksgruen bei Twitter

Warum, darüber redet sie nicht. Sie sagt: "Schreiben Sie, ich stehe links." @linksgruen, genau genommen. Unter diesem Namen ist sie bei Twitter unterwegs. Das Profilbild zeigt nur ihre obere Gesichtspartie. Dunkle Haare, Augen, die hinter einer verspiegelten Sonnenbrille verschwinden.

Am Telefon redet sie ohne Punkt und Komma. Man hat eine Märchentante vor Augen, wenn sie im sächselnden Singsang vom Hölzchen aufs Stöckchen kommt. Doch vermutlich gehört Maren Müller zu den Menschen, die unterschätzt werden. Der Slogan auf ihrer Twitterseite klingt kämpferisch. „No justice, no peace“ – keine Gerechtigkeit, kein Frieden.

Es war ein gespenstisches Szenario

Vor dem Zubettgehen schaut sie sich gerne Politik-Talks an. Am Abend des 16. Januar war Sahra Wagenknecht zu Gast bei Markus Lanz. Es war ein gespenstisches Szenario. Hier ein Moderator, der versuchte, die Vorzeige-Linke als Alt-Stalinistin zu enttarnen.

Er war nicht allein. Stern-Journalist Hans-Ulrich Jörges, ein bekannter Talkshow-Tourist, bremste Wagenknecht einige Male lautstark aus: „Ich habe Sie doch auch aussprechen lassen mit dem ganzen Stuss, den Sie hier verbreiten.“

Wagenknecht versuchte, die Verbalattacken zu ignorieren. Nach der Show sagt sie der Bild: „Das ist sicher keine Sternstunde der Streitkultur gewesen.“ Ihr Bedarf an Auftritten bei Lanz sei vorerst gedeckt.

Schleimt sich Markus Lanz bei FDP und CDU ein?

Maren Müller sagt, sie habe danach eine schlaflose Nacht gehabt, so sehr habe sie der respektlose Umgang mit der Politikerin aufgeregt. Es sei nicht das erste Mal gewesen. Lanz schleime sich bei FDP- und CDU-Politikern ein, doch die Linke jenseits der Mitte bekomme Kloppe.

Sie hatte deswegen schon einen Leserbrief an den ZDF-Fernsehrat geschrieben. Es kam keine Antwort. Im zweiten Anlauf versuchte sie es mit einer Online-Petition.

Petition auf openpetition.de erstellt

Das geht kinderleicht. Auf der Seite www.openpetition.de kann jeder ein Formular ausfüllen und ins Internet stellen. Und jeder, der will, kann es kommentieren, ohne dass ein Moderator seinen Beitrag vorher gegenliest. Das, sagen die Betreiber, die das Portal mit Spenden einer gemeinnützigen Organisation finanzieren, würde den Gedanken der direkten Demokratie konterkarieren. Ein Mausklick nur, eine Stimme, ein Schnellschuss.

Es ist ein beliebtes Instrument für Lokalpolitiker, um sich eine Lobby für ihre Projekte zu schaffen. Für die Aufhebung der Sperrzeit in Gaststätten. Gegen den Bau einer Moschee. So war es gedacht.

Jetzt hielt die Online-Petition plötzlich als Waffe im Kampf gegen einen Prominenten her, obendrein gegen einen, den die Internet-Gemeinde schon lange mit Hohn und Spott verfolgt.

Lanz-Bashing ist so etwas wie eine Trendsportart geworden, seit Lanz 2008 von RTL zum ZDF gewechselt ist und sich dort als Mann für alle Fälle empfahl, erst als Talker und dann als Moderator von „Wetten, dass..?“ Keiner wollte den Job, er sagte Ja. Es ging nicht gut. Die Quote sinkt und sinkt. Hollywood lachte ihn aus. Die Presse ätzt, er könne es eben nicht.

Petition „Raus mit Markus Lanz aus meiner Rundfunkgebühr!“ hat über 150.000 Unterschriften

Die Twitterer lauern schon auf den nächsten Patzer. Der Hashtag #Lanz rangiert schon seit Wochen in den Top Ten der Twitter-Charts. Das muss man wissen, um zu verstehen, warum binnen einer Woche über 150.000 Menschen die Online-Petition unterschrieben: „Raus mit Markus Lanz aus meiner Rundfunkgebühr!“

Es ist eine merkwürdige Koalition von gefrusteten Gebührenzahlern, von „Wetten, dass..?“-Nostalgikern und Twitter-Piraten, die sich unter diesem Schirm versammelt. Man ist geneigt, von einer Hasskampagne zu sprechen. „Arroganter Gockel“ ist noch einer der schmeichelhafteren Kommentare. „Da hat sich einiges aufgestaut“, sagt Christian Scherg, Netzexperte und Autor des Buches „Rufmord im Internet – so können sich Firmen, Institutionen und Privatpersonen wehren“. Er sagt, Lanz sei nicht gut beraten, sein Image als Mann für alle Fälle zu kultivieren.

Kein Mensch wisse, wofür die Marke Lanz stehe. Das fordere die Internet-Gemeinde heraus, „so lange am goldenen Panzer zu kratzen, bis sie rostige Stellen findet“.

Imageschaden für Lanz nicht reparabel

„Wetten, dass..?“ würde jetzt zwar kurzfristig vom Rummel um die Causa Lanz profitieren, doch der Imageschaden für den Moderator sei kaum noch reparabel. „Man kann jetzt eigentlich nur noch die Scherben zusammenkehren.“ Maren Müllers Stimme zittert ein bisschen, wenn man sie fragt, warum sie die Sendung nicht einfach boykottiert, wenn sie der Moderator störe. Ob sie geahnt hat, was sie mit ihrer Online-Petition ausgelöst hat. Sie sagt, sie kämpfe ja „um mehr Niveau“ im Fernsehen, nicht gegen die Person. Sie ahnt wohl selber, dass sich das eine gar nicht mehr vom anderen trennen lässt.

Es wird ihr jetzt alles ein bisschen zu viel. Sie gibt ein Interview nach dem anderen. Das ZDF hat sich immer noch nicht gemeldet. Aus der Pressestelle verlautet in dürren Worten, man stehe hinter Lanz. Bis März will Maren Müller ihre Petition beim ZDF abgeben. Sie sagt: „Die Geister, die ich rief, werde ich nicht mehr los.“

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