Schempp gewinnt Biathlon-Weltcupfinale in der Verfolgung
In der letzten Biathlon-Verfolgung dieses Winters hat Simon Schempp gezeigt, was in ihm steckt: Der 27-Jährige kam auf Platz eins. Auch Kollege Erik Lesser landete auf dem Podest.
Simon Schempp hat es allen gezeigt. Eine Woche nach der für ihn enttäuschend verlaufenen WM gewann der 27-Jährige beim Biathlon-Weltcupfinale in Chanty-Mansijsk die Verfolgung und unterstrich mit seinem zehnten Weltcupsieg seinen Status der absoluten Weltklasse. "Ich bin sehr glücklich, dass es zum Sieg gereicht hat. Das macht schon Spaß", sagte der Uhinger am Samstag freudestrahlend vor der ZDF-Kamera, ehe er sich gemeinsam mit dem norwegischen Doppel-Weltmeister Johannes Thingnes Bø und seinem drittplatzierten Teamkollegen Erik Lesser bei der Siegerehrung von den Fans feiern ließ.
Biathlon-Weltcup: Schempp behält trotz drei Strafrunden den Vorsprung
Einen Tag nach Rang zwei im Sprint behielt Schempp bei seinem fünften Saisonerfolg trotz drei Strafrunden mit 8,5 Sekunden Vorsprung die Oberhand. Auch Lesser (2 Fehler/+ 15,7 Sekunden) zeigte eine bärenstarke Vorstellung, bedankte sich wie Schempp anschließend bei den Technikern. "Unser Material war überragend. Benjamin Weger war mir schon weggelaufen, aber dann habe ich ihn in der Abfahrt eingeholt, ehe ich die entscheidende Attacke setzen konnte", berichtete Lesser. Der Thüringer verwies den Schweizer um drei Sekunden auf Rang vier.
Das wie im Sprint - mit Schempp (2.) und Arnd Peiffer (3.) auf dem Podium - herausragende Teamergebnis rundeten der Sprint-Achte Benedikt Doll als Fünfter und Peiffer als Neunter ab.
Biathlon: Der zehnte Weltcup-Sieg dürfte Simon Schempp über die enttäuschende WM trösten
Für Schempp dürfte sein fünfter Saisonerfolg und sein insgesamt zehnter Podestplatz Genugtuung für die WM sein, wo er erneut seine erste WM-Einzelmedaille verpasst hatte. Schempp hatte wegen mehrerer Infekte insgesamt sieben Saisonrennen auslassen müssen und sich kurz vor der WM noch eine Bronchitis eingefangen.
"Die WM kam für Simon einfach zu früh. Jetzt zeigt er, was er leisten kann. Schade, dass es etwas zu spät ist", sagte Bundestrainer Mark Kirchner. Sein Team hatte beim Saisonhöhepunkt in Oslo nur Staffel-Silber geholt und stand damit klar im Schatten der Damen um die fünfmalige Medaillengewinnerin Laura Dahlmeier. "Diese Ergebnisse geben uns Selbstvertrauen und vielleicht gelingt uns so ein Ergebnis ja auch mal zur WM", sagte Kirchner.
Herren, 12,5 km Verfolgung: 1. Simon Schempp (Uhingen) 33:27,8 Min./3 Schießfehler; 2. Johannes Thingnes Bø (Norwegen) + 0:08,5/1; 3. Erik Lesser (Frankenhain) + 0:15,7/2; 4. Benjamin Weger (Schweiz) + 0:18,7/0; 5. Benedikt Doll (Breitnau) + 0:27,3/2; 6. Tim Burke (USA) + 0:31,3/2; 7. Fredrik Lindström (Schweden) + 0:36,8/0; 8. Dominik Landertinger (Österreich) + 0:42,6/3; 9. Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) + 0:43,5/4; 10. Michal Slesingr (Tschechien) + 0:45,3/1; ...41. Matthias Bischl (Söchering) + 3:25,4/4; 46. Florian Graf (Eppenschlag) + 4:19,3/6
Weltcup-Gesamtwertung, nach 25 von 26 Wettbewerben: 1. Martin Fourcade (Frankreich) 1152 Pkt.; 2. Johannes Thingnes Bø (Norwegen) 820; 3. Anton Schipulin (Russland) 806; 4. Simon Schempp (Uhingen) 769; 5. Simon Eder (Österreich) 714; 6. Tarjei Bø (Norwegen) 708; 7. Jewgeni Garanitschew (Russland) 659; 8. Benedikt Doll (Breitnau) 602; 9. Dominik Landertinger (Österreich) 600; 10. Emil Hegle Svendsen (Norwegen) 595; 11. Arnd Peiffer (Clausthal- Zellerfeld) 589; ...14. Erik Lesser (Frankenhain) 553; 19. Andreas Birnbacher (Schleching) 421; 67. Daniel Böhm (Buntenbock) 44; 80. Johannes Kühn (Reit im Winkl) 20; 94. Florian Graf (Eppenschlag) 8; 101. Matthias Bischl (Söchering) 4 dpa
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