Ulm will ersten Matchball verwandeln
Die Mannschaft von Trainer Thorsten Leibenath hat sich gegen Ludwigsburg von Spiel zu Spiel gesteigert und kann heute ins Halbfinale einziehen. Wer ihr vor allem Probleme bereitet.
Bereits dreimal standen sich jetzt die Basketballer von Ratiopharm Ulm und der MHP Riesen Ludwigsburg im Play-off-Viertelfinale gegenüber. Ulm führt nach Siegen 2:1 und hat am Dienstag (20.30 Uhr) in Ludwigsburg den ersten Matchball. Trainer Thorsten Leibenath freut sich so ziemlich auf jede Partie seiner Mannschaft, gestern aber verriet er, dass er auf ein fünftes Treffen mit Ludwigsburg innerhalb der Play-offs keinen Wert mehr lege. „Für uns ist es ein Vorteil, dass es für den Gegner um alles geht“, sagt Leibenath. „Wenn die Ludwigsburger verlieren, sind sie draußen. Wir haben auch einen großen Druck, aber für die ist er noch größer.“ Gewinnt das Ulmer Team am Dienstagabend, steht es im Halbfinale. Sonst folgt am Donnerstag Spiel Nummer fünf.
Leibenath: Von Spiel zu Spiel gesteigert
Thorsten Leibenath hat ausgemacht, dass sich seine Mannschaft in den Play-offs gut entwickelt hat. „Wir haben uns von Spiel zu Spiel bei der Ballbewegung gesteigert“, begann er am Montag seine Analyse. „Wir sind in der Verteidigung konsequenter geworden, vor allem haben wir die Drei-Punkte-Linie ganz gut verteidigt.“ Leibenath weiß, dass bei Ludwigsburg der Ex-Ulmer Rocky Trice „kaum zu stoppen“ ist, „aber wir haben ihn im zweiten und dritten Spiel besser kontrolliert als im ersten.“ Die Entwicklung innerhalb des Ulmer Teams hat sich auch in den Ergebnissen ausgedrückt. Hat es die erste Partie vor eigenem Publikum noch mit 93:96 nach Verlängerung verloren, so gewann es anschließend in Ludwigsburg mit 82:76 und zuletzt in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena mit 87:76.
Mit entwickelt hat sich vor allem auch Kapitän Per Günther. War er in den ersten beiden Play-off-Spielen zumindest als Korbschütze mit jeweils zwei Punkten kein Faktor, so drehte er in der dritten Begegnung mächtig auf und glänzte mit 21 Zählern. Ihm fielen Zentnerlasten von den Schultern, nachdem er viele Wochen lang als Folge seiner Nacken- und Rückenprobleme seiner Form hinterhergelaufen war. Als „Erleichterung für die Mannschaft“ sieht Thorsten Leibenath Günthers „Auferstehung“ nicht, aber er wie die Kameraden des Kapitäns haben mit Freude gesehen, dass es wieder der alte Per Günther war, der den Ludwigsburger Riesen einen Dreier nach dem anderen in den Korb setzte. Erfolgreichster Ulmer Spieler in der momentanen Serie ist aber Chris Babb. Erst 18, dann 21 und zuletzt 20 Punkte von ihm gegen Ludwigsburg – auf den Amerikaner ist absolut Verlass.
Einsatz von Taylor Braun fraglich
Von den Ludwigsburgern bereiten den Ulmern derzeit vor allem der dynamische und gleichermaßen treffsichere Rocky Trice sowie der bullige, routinierte und kaltschnäuzige Center Jack Cooley (zuletzt 24 Punkte) Probleme. Ulms Raymar Morgan muss höllisch aufpassen, dass er bei Aktionen gegen Cooley nicht so viele Fouls sammelt. Offen ist noch, ob Taylor Braun (Rückenprobleme) den Ulmern am Dienstagabend zur Verfügung stehen wird. Helfen werden dem Team auf jeden Fall 450 Fans, die nach Ludwigsburg fahren.
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