Augsburger Panther erleben eine faustdicke Überraschung
Faustdicke Überraschung: Die Augsburger Panther verlieren ihr erstes Testspiel beim EHC München mit 2:5, weil sie sich zu häufig prügeln. Von Peter Deininger
Vergangene Saison arbeiteten der EHC München und die Augsburger Panther erfolgreich zusammen. Sie tauschten Spieler aus und erlebten Eishockey-Sternstunden. München stieg als Zweitligameister in die DEL auf und Augsburg feierte die deutsche Vizmeisterschaft. Aus Partnern sind Konkurrenten geworden, die sich gestern zum Saisonstart-Test trafen.
Beide Mannschaften haben ein weitgehend neues Gesicht, deshalb stand für die 2824 Zuschauer erst einmal die Frage "Wer ist wer?" im Vordergrund. 14 Neue boten die Panther auf und sie erlebten gleich eine 2:5 (0:1, 0:3, 2:1) Niederlage samt etlicher Prügeleinlagen.
Chaos in der
eigenen Zone
Nach anfangs ansehnlicher Spielweise und einem unglücklichen 0:1-Rückstand (Martin Schymainski) ging im zweiten Drittel fast alles daneben. Zunächst kassierte Kyle Wanvig nach einer Rauferei (26. Minute), die Darin Olver (Augsburg) und Martin Buchwieser (München) ausgelöst hatten, eine Spieldauer-Disziplinarstrafe. Anschließend war bei den Panthern Chaos in der eigenen Zone: München traf durch Schymainski, Dylan Györi und Jordan Webb bis zur 35. Minute zum 4:0.
Vorbei war die ausgelassene Stimmung unter den 700 Augsburger Fans, die vor Spielbeginn per Transparent ("Gute Besserung, Max") an den kranken Manager Max Fedra erinnert hatten. Aber die Anhänger begrüßten ihr Team dennoch mit Beifall zum Schlussabschnitt. Noah Clarke (43.)verkürzte auf 1:4, dann war wieder Faustkampf angesagt. Von den Augsburgern mussten Jeffrey Swecz und Sean Bentivoglio zum Duschen. Für München traf Daniel Hilpert (48.) ins Tor, für die Panther Darin Olver (52.). Sie hoffen auf ein besseres Resultat am Dienstag gegen den Schweizer Erstligisten Rapperswil-Jona.
Auch in Füssen wird die jüngste Augsburger Neuerwerbung noch fehlen. "Nathan Smith steigt am Dienstag in den Flieger und soll am Mittwoch bei uns eintreffen", berichtet Sportmanager Duanne Moeser. Mittelstürmer Smith (28) wechselt von den Houston Aeros (AHL) zu den Panthern. Bei seinem bisherigen Arbeitgeber brachte es der Kanadier auf 14 Tore und 23 Vorlagen. In der NHL war der Center aber vor allem ein Mann, "der gegen die Paradereihe des Gegners eingesetzt wurde", so Larry Mitchell. Die Statistik von Smith bei den Vancouver Canucks, den Pittsburgh Penguins und den Minnesota Wild (insgesamt 30 Spiele) enthält deshalb keine Scorerpunkte.
In Augsburg ist der Angreifer nicht nur als Defensivkünstler eingeplant, sondern bekommt auch Freiheiten in der Offensive. "Smith ist trotz seiner Größe schnell unterwegs", betont Trainer Mitchell. Manchmal sogar splitternackt. In Übersee wurde Smith deshalb vor einigen Jahren von der Polizei festgenommen. Er begründete seinen unbekleideten Ausflug damals mit einer Wette. Von Peter Deininger
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