Panther haben Heimrecht sicher
Eishockey Nach einem umkämpften 4:3-Sieg nach Penaltyschießen bei den Iserlohn Roosters ist der ERC Ingolstadt nun Dritter. Petr Taticec gleicht neun Sekunden vor Schluss aus. Brendan Brooks mit Debüttor
Ingolstadt/Iserlohn Der ERC Ingolstadt hat das Playoff-Heimrecht gesichert! Nach einem umkämpften 4:3-Sieg (1:2,1:1,0:1) im Penaltyschießen bei den sechstplatzierten Iserlohn Roosters kletterte die Truppe von Larry Huras auf Rang drei der Tabelle und kann nicht mehr von den ersten vier Plätzen verdrängt werden.
Wohl wissend, dass man gegen einen möglichen Viertelfinalkontrahenten spielte, lieferten sich beide Teams gestern Abend in der ausverkauften Eissporthalle am Seilersee einen harten Fight und gaben den knapp 5000 Zuschauern einen kleinen Vorgeschmack auf das, was die Fans beider Lager bei einem potenziellen Aufeinandertreffen in den Playoffs erwarten könnte: schnelles Eishockey, zwei hart arbeitende Teams, kleinere Nicklichkeiten und zahlreiche Tore. Letztere gab es für das Iserlohner Publikum (für Gästefans wurden keine Tickets freigestellt) vor allem in der 16. beziehungsweise 17. Minute zu bestaunen. Innerhalb von gerade einmal 60 Sekunden stellten beide Mannschaften die zuvor torlose, aber dennoch sehenswerte Partie, in der weder Ingolstadt noch Iserlohn Kapital aus ihren Überzahlsituationen schlagen konnten, auf den Kopf: Erst traf Panther-Stürmer Derek Hahn nach herzlicher Einladung von Roosters-Goalie Daniar Dshunussow zum 1:0, ehe Iserlohn in kürzester Zeit über Ryan Button (16., in Überzahl) und Brooks Macek (17.) die Partie drehte.
Während ERCI-Schlussmann Timo Pielmeier beim 2:1-Führungstreffer der Sauerländer keine allzu gute Figur machte, reagierte er kurz vor der Drittelsirene glänzend gegen Boris Blank (20.) und verhinderte einen noch höheren Rückstand. Den setzte es dann erst in der 30. Minute: Die Schanzer verpassten es, ihre Dominanz in Zählbares umzumünzen, scheiterten in Person von Brandon Buck (21.), Petr Taticek (24.) oder Thomas Greilinger (24.) an Dshunussow und mussten nach dem Powerbreak einen weiteren Gegentreffer hinnehmen: Chris Connolly traf freistehend vor Pielmeier zum schmeichelhaften 3:1 für die Gastgeber. Daraufhin ein umgekehrtes Bild: Die Zwei-Tore-Führung gab den laufstarken Iserlohnern Auftrieb, die Panther waren in die Defensive gedrängt und durften sich trotzdem über das nächste Tor freuen: Brandon Brooks erzielte aus dem Gewühl seinen ersten Treffer für den amtierenden Meister (37.). Auch im letzten Spielabschnitt wechselten sich die Drangphasen beider Mannschaften ab. Brent Raedeke (41./46.), Mike York (43.), Brooks Macek (46.) und Derek Whitmore (54.) scheiterten an Pielmeier, während Buck (50.) und Jared Ross (55.) in Dshunussow ihren Meister fanden. Iserlohns Peterson hatte nur zwei Minuten vor Schluss die Entscheidung auf dem Schläger, traf aber nur das Gestänge.
Diese Nachlässigkeit wussten die Panther auszunutzen: Nur neun Sekunden vor dem Schlusspfiff fälschte Taticek einen Schuss von Ryan MacMurchy erfolgreich zum 3:3-Ausgleichstreffer ab und gab dem euphorischen Iserlohner Anhang, der bei einem 3-Punkte-Sieg den sicheren Viertelfinaleinzug seiner Mannschaft bejubeln hätte können, einen ordentlichen Dämpfer. Und es kam noch besser aus Ingolstädter Sicht: Nachdem die Verlängerung trotz Überzahlsituation für Iserlohn keinen Gewinner brachte, traf Ross im Penalty-Schießen zum verdienten 4:3-Endstand für den ERCI. (mit khl)
ERC Ingolstadt: Pielmeier – Picard, Köppchen; Brocklehurst, Kohl; Schopper, Friesen; Wagner – MacMurchy, Buck, Taticek; Greilinger, Hahn, Davidek; Brooks, Ross, Boucher; Szwez, Hager, Gawlik – Zuschauer: 4967 – Tore: 0:1 Hahn (16.), 1:1 Button (16.), 2:1 Macek (17.), 3:1 Connolly (30.), 3:2 Brooks (37.), 3:3 Taticek (60.), 3:4 Ross (Penalty
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