DFB-Pokal: FC Augsburg gegen FC Bayern: Im Süden nichts Neues?

Keine Euphorie oder vorweihnachtliche Hochstimmung. Von Fußballfieber ist in Augsburg vor dem heutigen DFB-Pokal-Achtelfinale zwischen dem FCA und dem FC Bayern München kaum etwas zu spüren. Eigentlich müsste man davon ausgehen, dass dieses bayerische Nachbarschaftsduell restlos ausverkauft sein wird. Doch gestern Nachmittag war für das Gastspiel des Rekordmeisters beim Nachbarn noch ein kleines Kontingent von 150 Tickets erhältlich.

Es gibt Gründe für den zähen Kartenvorverkauf. Etwa den ungünstigen Termin nur wenige Tage vor Weihnachten oder das zweite Gastspiel der Bayern beim FCA innerhalb weniger Tage. Aber vielen Augsburger Fans hat wohl auch die Mannschaft mit ihren ernüchternden Auftritten in den vergangenen Wochen den Besuch in der Arena verleidet.

FC Augsburg: Erster Einsatz von Torhüter Manninger?

Im letzten Spiel des Jahres ist der FCA wieder krasser Außenseiter. Zu allem Überfluss plagen Trainer Markus Weinzierl zudem große Personalprobleme. Die beginnen beim Torhüter. Mohamed Amsif zog sich beim 1:1 in Fürth eine Verhärtung der Gesäßmuskulatur zu und steht vermutlich nicht zur Verfügung. So wird wohl Alex Manninger, 35, vor vier Wochen verpflichteter ehemaliger österreichischer Nationaltormann, sein Debüt beim FCA geben. Für Weinzierl kein Problem, „denn Manninger ist ein gestandener Tormann mit einer Riesenerfahrung“.

Das stimmt, doch auch in der Abwehr muss Weinzierl wohl wieder umbauen. Der Einsatz von Rechtsverteidiger Kevin Vogt, bei dem in Fürth muskuläre Probleme aufgetreten sind, ist sehr fraglich. Neben den Langzeitverletzten stehen auch Sebastian Langkamp und Stephan Hain nicht zur Verfügung. Ob Marcel de Jong und Aristide Bancé wieder einsatzfähig sind, das wird sich erst heute entscheiden.

Eine andere Entscheidung hat Weinzierl bereits gestern getroffen. Er legt auf Giovanni Sio keinen Wert mehr. „Sio wird nicht mehr für den FCA spielen“, teilte er mit. Die Gründe liegen auf der Hand. Bereits vier Minuten nach seiner Einwechslung sah der Franzose in Fürth die Rote Karte und verabschiedete sich auf dem Weg in die Kabine von den Zuschauern mit dem gestreckten Mittelfinger.

DFB-Pokal: Der FC Bayern als "Gelegenheit sich präsentieren zu können"

Trotz der vielen Enttäuschungen in den vergangenen Wochen erwartet Weinzierl von seinen Kickern Einsatz und Leidenschaft. Davon geht auch Manager Jürgen Rollmann aus. „Millionen von Spielern und tausende von Klubs in Deutschland träumen davon, gegen die Bayern spielen zu dürfen. Für unsere Spieler ist dies eine wunderbare Gelegenheit sich präsentieren zu können.“ Nicht nur im Stadion, sondern auch im Fernsehen, denn die ARD wird die Partie live übertragen.

Vor anderthalb Wochen trafen die beiden Klubs . Damals lösten die Münchner dank Toren von Thomas Müller und Mario Gomez die Pflichtaufgabe und siegten 2:0. Es werde nun ähnlich, mutmaßt Toni Kroos. „Dass Augsburg alles macht, rennt und kämpft – wenn dann am Ende das gleiche Ergebnis herausspringt, können wir damit leben. Das wird ein schweres Stück Arbeit.“

Fernsehen Live in der ARD ab 20.15 Uhr. Spielbeginn 20.30 Uhr