Pressestimmen: "Ancelotti hinterlässt orientierungslose Mannschaft"
Der FC Bayern München hat sich kurz nach der 0:3-Pleite in Paris von Carlos Ancelotti getrennt. Die Pressestimmen zum Trainer-Rauswurf:
"Die heftigen 0:3-Prügel in Paris lieferten nur noch den Anstoß. Denn Debatten, Ärger und Unruhe gab es schon seit längerem im Innersten des FC Bayern. Jetzt haben die Entscheider in München die nötigen Konsequenzen gezogen und den eigentlich bis 30. Juni 2019 gültigen Vertrag mit Cheftrainer Carlo Ancelotti (58) vorzeitig aufgekündigt. Sie sahen keine andere Lösung für die vielen Problemzonen. Die Kiste war einfach zu verfahren." kicker.de
"Die Trennung des FC Bayern von Carlo Ancelotti gerade mal 18 Stunden nach dem 0:3 bei Paris St. Germain mag für viele überraschend gekommen sein. Tatsächlich zeichnete sie sich schon seit längerem intern ab. Präsident Uli Hoeneß war von Anfang an kein Befürworter des Italieners. Zum Schluss entzog mit Karl-Heinz Rummenigge auch der Vorstandsboss Ancelotti das Vertrauen." sportbild.bild.de
"Am Ende ist Ancelotti seine vermeintliche Kernkompetenz zum Verhängnis geworden. Er, der angeblich alle Spielerkabinen der Welt im Griff hatte, hat die Bayern-Kabine auf spektakuläre Art verloren. Ribéry beleidigt, Müller brummig, Hummels irritiert, Lewandowski genervt, und jetzt auch noch Robben: Ancelotti hat es nicht verstanden, der Post-Lahm-und-Alonso-Elf irgendeine Art von Struktur und Hierarchie zu verpassen." sueddeutsche.de
"Der Coach hat seine Mannschaft verloren, weil er die wichtigsten Spieler nicht hinter sich gebracht hat: Müller, Boateng, Ribéry, Robben, Hummels. Dabei wäre es nach den Rücktritten von Philipp Lahm und Xabi Alonso entscheidend gewesen, eine neue Hierarchie zu bilden. Daran ist Ancelotti gescheitert. Er hinterlässt eine orientierungslose Mannschaft, die im taktischen und spielerischen Bereich mindestens einen Schritt nach hinten gemacht hat." abendzeitung-muenchen.de
"Ancelotti ist auch das Opfer der Alphamänner... Carlo Ancelotti beging beim FC Bayern zweifelsohne Fehler. Er geht als unerfülltes Versprechen in die Klubhistorie ein, trägt aber nicht allein Schuld an der Malaise. Eitelkeiten prägen den Klub." welt.de
"Wenn es um die Qualitäten von Carlo Ancelotti geht, dann wurde bisher immer gelobt, wie gut er mit Super-Egos von Spielern wie Cristiano Ronaldo und Zlatan Ibrahimovic umging. Ein Händchen für die Stars habe der Italiener, hieß es. Zumindest war das bisher so. Jetzt spricht vieles dafür, dass ein wichtiger Grund, warum Ancelotti in München scheiterte, das Missverhältnis zu Teilen der Mannschaft war." spiegel.de
"Carlo Ancelotti fliegt beim FC Bayern raus. Es ist das Ende eines Prozesses, zu dem der Italiener wohl selbst mehr beigetragen hat, als vermutet wurde. Denn mit seiner riskanten Aufstellung und Taktik bei der enttäuschenden Pleite bei PSG hat sich Ancelotti angreifbar gemacht. Bei Fans, Clubbossen und nicht zuletzt den eigenen Spielern." focus.de
"Der FC Bayern wird mehr tun müssen, als den Trainer auszuwechseln, um wieder zu sich selbst zu finden. Er wird drei Fragen beantworten müssen. Erstens: Wer führt den Klub? Zweitens: Wie sollte der Klub geführt worden? Und Drittens: Wer bremst Uli Hoeneß und erklärt ihm, dass der Erfolg des Jahres 2017 nicht mit den Mitteln von 1990 erreichbar ist?" Kölner Stadt-Anzeiger
Und hier finden Sie unseren Kommentar zur Ancelotti-Entlasung.
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