Markus Weinzierl: Einen Monat da und alles richtig gemacht
Das Geschacher um Markus Weinzierl war hässlich, ist aber mittlerweile vergessen. Der Coach scheint bestens auf Schalke aufgehoben. Sogar äußerst Unwahrscheinliches scheint möglich.
Einen schöneren Abschied hat sich auch Markus Weinzierl selbst verbaut. Als der FC Schalke und der FC Augsburg über einen Wechsel des Trainers verhandelten, empfing der Coach zuerst in seinem Urlaubsdomizil eine Reporterin der Zeit. Wenig später ließ er sich in Kroatien von einem Journalisten der Sport Bild besuchen. Schöne Bilder, knackige Aussagen. Weinzierl schlug die Tür in Augsburg vehement zu. Er ließ keine Zweifel daran, dass er den FCA verlassen wird und nach Gelsenkirchen wechselt. Derart offensive Aussagen traf er wohlgemerkt als Angestellter des FC Augsburg.
Den hatte er zuvor vier Jahre betreut und sich nichts zu Schulden lassen kommen. Im Gegenteil: Er führte den Abstiegskandidaten in die Europa League, verschaffte seinem Verein den Auftritt auf großer Bühne und Spielern sowie Fans unvergessliche Augenblicke. Dass ein derartiges Trainertalent einen limitierten Bundesligisten irgendwann verlassen würde, war klar. Allein der Weg, den er wählte überraschte. Gab er sich zuvor immer freundlich und unverbindlich, präsentierte er bei seinem forcierten Wechsel Charakterzüge, die darauf schließen lassen, wie ausgezeichnet er das Geschäft versteht. Mit seinem Berater Roman Grill hat er den wohl besten Lehrmeister der Branche.
Weinzierls Charakter kommt gut an
Lange Zeit sehr vorsichtig im Umgang mit den Medien, zeigte er sich auf einmal keineswegs mehr medienscheu. Weinzierl weiß, was ihm, seinen Spielern und seinem Verein nutzt. Er passt gut nach Gelsenkirchen. Dort wird jede Kleinigkeit des örtlichen Bundesligisten noch ein wenig aufgeregter verhandelt als an den anderen Standorten der Eliteliga. Weinzierl hat gezeigt, dass er mit den Medien umzugehen versteht. Gleichwohl ist er aber immer noch bodenständig. Eine Kombination, die beim FC Schalke gut ankommen dürfte.
Die ersten Wochen seiner Arbeit dort haben diesen Eindruck verfestigt. Die Zusammenarbeit mit dem ebenfalls neuen Manager Christian Heidel scheint von Beginn an harmonisch zu funktionieren. Das nervöse Umfeld hat noch keinen Ansatzpunkt für Kritik gefunden. Ob Leroy Sané nun für 50 Millionen Euro nach Manchester City wechselt oder nicht, ist beinahe egal. Im Training greift Weinzierl aktiver in die Übungen ein als Vorgänger André Breitenreiter. Physiologische Daten der Spieler werden intensiver erhoben und ausgewertet. Das bringt Lob. Wie so vieles Lob bringen würde, wenn man einen anderen Ansatz wählt als der verhältnismäßig erfolglose Vorgänger.
Der neue Trainer scheint aber tatsächlich im Stande dazu, die großen Wünsche der Schalke-Fans zu erfüllen. Für die Meisterschaft wird auch Weinzierl nicht sorgen. Er ist Trainer, kein Zauberer. Dass das Team aber erfolgreicher und attraktiver als in den vergangenen Jahren spielen wird, ist wahrscheinlich. Der 41-Jährige hat angekündigt "frechen Fußball" spielen lassen zu wollen. Er hat die Mannschaft und die eigenen Fähigkeiten dazu.
Die Mischung beim FC Schalke stimmt
Mit Naldo hat er einen erfahrenen Abwehrspieler hinzubekommen, der der Defensive gemeinsam mit Benedikt Höwedes für Sicherheit sorgen soll. Im Sturm besitzt Klaas-Jan Huntelaar immer noch enorm viel Qualität. Und für den Bereich dazwischen gibt es mit Meyer, Goretzka, Choupo-Moting, Embolo und Co. genug junge Spieler, die Weinzierls Ankündigung realisieren können.
Eine geordnete Vorbereitung, ein vielversprechender Kader, dazu einen Trainer mit Klasse, der das aufgeregte Umfeld beruhigen kann - Markus Weinzierl und der FC Schalke 04.
Die Diskussion ist geschlossen.
Ich meine, im Moment lässt sich noch kaum feststellen, ob MW alles richtig gemacht hat. Auch ob die Mischung beim FC Schalke stimmt, weiß man wohl erst, wenn die Saison begonnen hat und ein paar Spiele absolviert sind. Und auch das ist nur dann nur eine Tendenz.
So wie hier wurde die Kaderverstärkung Dortmunds bejubelt, bevor man sich gen Abstieg auf den Weg machten. Tolle Neuverpflichtungen, alles richtig gemacht, auf zu neuen Ufern und das Halali zur Bayernjagd geblasen, am Ende stand ein nicht für möglich gehaltener Abschied von Jürgen Klopp.
Muss nicht so sein. Ich traue Weinzierl auch einiges zu, aber nach einem Monat ein solches Zwischenfazit? Halte ich für verfrüht.
Ich denke trotzdem das er Weihnachten einen neuen Verein sucht. Das Präsidium machts möglich.
Da würde mich schon interessieren: warum? Sein Wechsel vom FCA war doch wohl alles andere als einfach.
Soso, der FC Schalke hat keinen Tripp nach China unternommen? Doch, hat er. Bitte erst recherchieren, dann schreiben. Auch wenn`s Arbeit macht.