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Warum der Euro ein Segen für Deutschland ist

Kommentar Von Stefan Stahl
24.12.2018

Die Entscheidung, den Euro einzuführen, war richtig - trotz aller Konstruktionsfehler und auch wenn sich nicht alle Euro-Hoffnungen erfüllten.

Deutschland bräuchte mehr Euro-Euphorie und weniger D-Mark-Nostalgie. Natürlich war das alte Geld ein Symbol für den wirtschaftlichen Aufstieg. Natürlich bildete die Bundesbank eine Trutzburg währungspolitischer Souveränität und Solidität. Und natürlich geben Menschen ein Stück nationaler Identität ungern auf.

Doch es war grundsätzlich die richtige Entscheidung, vor bald 20 Jahren den Euro zunächst als Buch- und später als Bargeld einzuführen. Denn Ende der 90er Jahre erschien es überfällig, die europäische Einheit zumindest wirtschaftlich weiterzuentwickeln und ihr auf internationaler Ebene mit der EU als gewaltigem Markt das gebührende Gewicht zu verleihen. Die Währungsunion stellte für führende europäische Politiker wie Helmut Kohl den Schlüssel für ein starkes, geeintes und vor allem friedliches Europa dar. Die Euro-Hoffnungen des einstigen CDU-Patriarchen, der für allemal Kriege auf europäischem Boden verhindern wollte, sollte sich nur zum Teil erfüllen.

Der Euro ist die zweitwichtigste Reservewährung der Welt

Auf der Habenseite des Euro steht vor allem die Tatsache, dass ein kraftvolles Geld geschaffen wurde, auf das wir stolz sein können. Denn der Euro ist nach dem Dollar die zweitwichtigste Reservewährung der Welt. Der Ruf des europäischen Geldes ist also international viel besser als in Deutschland.

Dabei lohnt es sich auch hierzulande, etwas genauer hinzuschauen. Denn Euro-Skeptiker und auch -Gegner, wie sie sich etwa in der rechtspopulistischen AfD tummeln, sind zwar lautstärker als die Befürworter der Währung, sie stellen aber keineswegs die Mehrheit dar. Die Deutschen sind in der Summe vernünftiger, als es manchmal scheint. Denn immerhin rund 70 Prozent der Bundesbürger glauben nach einer Umfrage der EU-Kommission, der Euro sei gut für das Land. Der Zustimmungswert zur Währung ist zwar gesunken, aber fällt immer noch hoch aus. Dass so viele Menschen dem Euro trotz aller Probleme die Stange halten, liegt vor allem an drei Umständen:

Erstens wissen viele, wie lästig es ist und welch zusätzliche Kosten es verursacht, D-Mark in Schilling, Lira oder Franc umzutauschen.

Zweites gehören viele Deutsche, gerade wenn sie bei den zahlreichen Exportfirmen des Landes beschäftigt sind, zu den Gewinnern des Euro. Denn diese Firmen profitieren enorm vom europäischen Geld. Durch den Wegfall der Wechselkursrisiken sparen heimische Unternehmen eine Menge Geld. Nicht auszudenken, es hätte in den vergangenen Jahren, als die deutsche Wirtschaft sich in bärenstarker Verfassung präsentiert hat, noch die D-Mark gegeben. Dann wäre das allzu verklärte Geld massiv gegenüber den Währungen wichtiger Länder wie Frankreich und gerade Italien aufgewertet worden. Konsumenten in Nachbarstaaten hätten also mehr für deutsche Autos, Maschinen und Lebensmittel zahlen müssen. Doch zum Glück gibt es den Euro. Nicht nur die Industrie, sondern auch die Landwirtschaft profitiert von dem Geld.

Es gibt aber noch einen dritten, gerade aus deutscher Sicht interessanten Beleg für die segensreichen Auswirkungen der Währung: Denn der Euro ist sogar stabiler als die D-Mark. So fiel hierzulande die jährliche Inflation in den zehn Jahren vor der Einführung des Euro-Bargelds mit durchschnittlich 2,2 Prozent um 0,5 Prozentpunkte höher aus als in den zehn Jahren nach der Geburt der Währung.

Im Euroland herrscht Softie-Pädagogik

All diese Vorzüge gerieten jedoch seit 2010 in den Hintergrund, weil ein schwerer Konstruktionsfehler des Geldes zunehmend offenbar wurde. Das trug sich so zu: Europäer hatten in ihrer Euro-Euphorie Länder wie Griechenland zu früh in den Währungsklub aufgenommen. Sie ließen sich von manipulierten Zahlen aus Athen täuschen, schließlich müsse die Wiege der Demokratie – wie es damals eurotrunken hieß – bei dem Friedensprojekt dabei sein. Dabei erwies es sich als fatal, dass die Betrogenen den Betrüger nicht aus der Eurozone rausschmeißen können. Ein Wirt erteilt einem Zechpreller ja auch Lokalverbot. Doch im Euroland herrscht Softie-Pädagogik.

Griechenland wurde gerettet und EZB-Chef Mario Draghi versprach das auch für den Fall, dass ein anderes Land vor der Pleite steht. Ein Kandidat dafür wäre Italien. Hoffentlich kommt es nie zum Äußersten. Das könnte den Euro sprengen. Denn die drittgrößte Euro-Volkswirtschaft ist zu groß, um aufgefangen zu werden. Außerdem entspricht diese Form des finanziellen Rauspaukens als zweifelhafte Staatsfinanzierung nicht dem, was Euro-Architekten Bürgern einst versprochen haben.

Der Euro hat also zwei Gesichter: Eines ist rosig und wirtschaftsfreundlich, das andere ziemlich bleich. Denn um die Eurozone mit aller Macht zusammenzuhalten, hat Draghi zum skandalösen Nullzinsdiktat gegriffen: Wer Geld konservativ sparen will oder eine Lebensversicherung besitzt, muss für den Euro bluten. Dafür haben die Betroffenen und ihre Kinder oft einen sicheren und gut bezahlten Job in einem Exportbetrieb.

So fällt die Euro-Bilanz insgesamt dennoch positiv aus, wenn auch die negativen Posten mächtig auf das Image der Währung drücken.

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Die Diskussion ist geschlossen.

24.12.2018

Am Heiligabend kein Kritik-Wasser in den gesegneten Euro-Wein!
Somit nur drei Anmerkungen.

Beileibe nicht nur AfD-Anhänger sehen den Euro kritisch, sondern auch viele politisch ganz anders orientierte Menschen, etwa kluge Ökonomen wie Professor Sinn.

So schön niedrige Inflationsraten ceteris paribus sind: Normale Sparer leiden unter Substanzverlusten. Ihre finanziellen Zukunftsperspektiven trüben sich ein.

Und schließlich: Ob der Euro auf Dauer eher Segen oder Fluch sein wird, das können wir heute abschließend noch gar nicht beurteilen.
Der Lackmustest der Geschichte kommt erst noch.
Ständige Verletzungen der Stabilitätskriterien und zum Teil viel zu hohe Schuldenstände sind - zusammen mit weiteren Indikatoren - jedenfalls ernstzunehmende Signale dafür, dass noch große Anstrengungen erforderlich sind, um den Euro nachhaltig krisenfest zu machen.