Zahlen Bayern bald mehr für ihren Strom als Norddeutsche?
In Bayern und Baden-Württemberg könnten die Strompreise bald zehn Prozent höher liegen als im Norden Deutschlands. Das berichtet der "Spiegel" heute.
Das Magazin beruft sich auf eine EU-Studie, in der untersucht wurde, wie sich eine Teilung des deutschen Strommarktes in eine nördliche und eine südliche Preiszone haben würde. "Zu dieser Trennung wird die EU-Kommission Deutschland womöglich drängen, wenn die beiden geplanten Hochspannungsleitungen nicht gebaut werden", so der Spiegel.
Den Planungen zufolge sollen zwei neue Leitungen aus Norddeutschland Bayern mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgen. Die eine, Suedlink genannt, ist 800 Kilometer lang und führt von der Küste nach Grafenrheinfeld. Sie galt bislang als akzeptiert von den Bayern. Die zweite Trasse sollte von Lauchstädt in Sachsen-Anhalt nach Meitingen nahe Augsburg führen.
Diesen Verlauf nach Meitingen hatte Seehofer schon bisher kategorisch abgelehnt. Ende vergangener Woche wurde dann bekannt, dass Horst Seehofer (CSU) jetzt komplett neu über den Bau zusätzlicher Stromtrassen diskutieren will.
Versorgungsengpässe insbesondere in Bayern verursachten schon heute Kosten in dreistelliger Millionenhöhe, so der "Spiegel". Diese Mehrkosten würden bisher von Stromkunden bundesweit mitgetragen. Bei einer Zweiteilung des deutschen Energiemarktes würden die Kosten entsprechend umgelegt - Kunden in Bayern und Baden-Württemberg zahlten dann mehr. AZ
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