"Volkskrankheit" Krebs: 350.000 Kranke allein in Bayern
Pro Jahr erkranken knapp 70.000 Menschen in Bayern an Krebs. Die Zahl der Todesfälle geht aber zurück.
Jedes Jahr bekommen etwa 68.000 Menschen in Bayern die Diagnose Krebs. Im gesamten Freistaat gibt es rund 350.000 Krebskranke (Stand 2010). Das geht aus dem ersten bayerischen Krebsbericht hervor, den Umweltminister Marcel Huber (CSU) am Mittwoch in München vorstellte. Neben den erschreckend hohen Zahl an Neuerkrankungen gibt es auch eine gute Nachricht: Dank Früherkennung und guter Therapien sei die Zahl der Todesfälle zurückgegangen.
Prostatakrebs und Brustkrebs sind am häufigsten
Keine neuen Erkenntnisse in Sachen Arten der Tumore: Unter den Neuerkrankungen tritt bei Männern das Prostatakarzinom mit rund 8.500 Fällen am häufigsten auf, bei Frauen ist es Brustkrebs mit rund 10.000. Das entspricht bei den Frauen knapp einem Drittel aller diagnostizierten Tumore. Darmkrebs bekamen etwa 9.000 Männer und Frauen, Lungenkrebs etwa 6.000.
"Es muss jede Anstrengung unternommen werden, Krebs zu verhindern", mahnte Huber. Mit der Themenwoche "Aktiv gegen Krebs" will das Umweltministerium die Menschen zu mehr Bewegung animieren. Günter Schlimok, Präsident der bayerischen Krebsgesellschaft, lobte die Bemühungen des Ministeriums: "Es ist nachgewiesen, dass Bewegung und ein gesundes Leben das Risiko, an Krebs zu erkranken, um ein Drittel verringern".
Krebsbericht soll Prävention und Beratung verbessern
Der neue Krebsbericht soll auch helfen, Prävention und Beratung zu verbessern. Zwar gebe es viele onkologische Zentren in Bayern, die gut erreichbar seien. Das Versorgungsnetz sei hier besonders engmaschig geknüpft. Doch in einigen Bereichen sieht Umweltminister Huber noch Nachholbedarf: "Bei der Vorsorge haben wir ein echtes Defizit." Nicht einmal die Hälfte der Männer und Frauen, die Anspruch darauf haben, gingen zu Früherkennungsuntersuchungen. (dpa)
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