Engagement: Ehrenamtskarte: Viel Luft nach oben

VonNadine Bradl

Nur wenige Gemeinden haben Einsatzmöglichkeiten für die neue Karte

Aichach-Friedberg Heute ist der Tag des Ehrenamtes. Ein guter Moment, um einen Blick auf das neue Rabattkartenprojekt des Freistaats zu werfen (wir berichteten). Das System Ehrenamtskarte kommt im Landkreis Aichach-Friedberg nämlich nur schleppend in Gang. Rund 80 Kartenanträge sind beim Landratsamt eingegangen, aber nur wenige Gemeinden haben sich bis jetzt gemeldet. Kissing ist dabei, Dasing hat eine Idee, Rehling findet keine Einsatzmöglichkeit, so der momentane Stand. Bei Geschäften sieht es nicht besser aus: Nur zwei bieten momentan Rabatte für die Karteninhaber. Der Freistaat Bayern hat sich mit der Ehrenamtskarte ein hohes Ziel gesteckt: Sie soll den Menschen, die sich besonders für die Gemeinschaft engagieren, ein Zeichen der Wertschätzung vermitteln. Das funktioniert über ein Rabattsystem. Die Ehrenamtler beantragen beim Landratsamt eine Karte, die ihnen in öffentlichen Einrichtungen und Geschäften Rabatte gewähren soll.

So erlässt die Gemeinde Kissing Inhabern der Ehrenamtskarte bereits die Jahresausleihgebühr in der Bücherei. Dasing habe laut Peter Fröschl, Sachgebietsleiter für Soziale Angelegenheiten im Landratsamt Aichach, eine konkrete Idee, diese müsse allerdings noch im Detail abgestimmt werden. Außerdem gibt es im Fotostudio Catania- Media in Aichach und bei Frisur aktuell in Merching bereits Rabatte für die Ehrenamtler. Fröschl nennt die Rückmeldung aus den Gemeinden überschaubar, enttäuscht ist er aber nicht: „Ich bin guter Hoffnung, dass noch etwas kommt.“ Jetzt sei Geduld gefragt, bis sich in den Gemeinden herumspricht, dass sie auch mit kleinen Gesten Wertschätzung ausdrücken können. Bei den Unternehmen müsse das Landratsamt noch aktiver werden. Fröschl erklärt: „Wir müssen konkret auf die Firmen zugehen.“ Dazu habe aber bis jetzt das Personal gefehlt.

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