Mehr Obdachlose im Landkreis
Sozialwohnraum ist knapp, die Belegung von Notunterkünften hoch: Im Wittelsbacher Land gibt es immer mehr Menschen ohne Dach über dem Kopf. Die Situation in den Gemeinden ist unterschiedlich.
1,2 Millionen Menschen ohne Wohnung – so lautet die Prognose der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe für dieses Jahr. Im Vergleich zu 2016 bedeutet das einen Anstieg um 40 Prozent. Auch im Wittelsbacher Land gibt es mehr Obdachlose als früher, wobei sich die Zahlen insgesamt sehr in Grenzen halten. Jetzt in der kalten Jahreszeit kommen noch Obdachlose auf der Durchreise hinzu. In Fällen von Obdachlosigkeit sind Städte beziehungsweise Gemeinden zur Hilfe verpflichtet.
Die Gründe für Obdachlosigkeit sind vielschichtig und greifen meist ineinander: Zwangsräumung, Schicksalsschläge, Süchte, Straffälligkeit, Entlassung aus Gefängnis oder Bezirkskrankenhaus zählen beispielsweise dazu. Auch können hohe Mietpreise zu Wohnungsverlusten führen. Edgar Nahler, Sachgebietsleiter für soziale Leistungen am Landratsamt in Aichach, betont: „Kostengünstiger Wohnraum ist rar.“ Ausgenommen von Friedberg gebe es im Landkreis 350 Sozialwohnungen – die Interessenten seien weitaus mehr. „Wir haben eine Warteliste“, bekräftigt Nahler. Viele Gemeinden versuchen ihm zufolge, geförderten Wohnraum zu schaffen. Der Haken: „Von der Planung bis zur Bezugsfertigkeit vergehen Jahre, keine Wochen.“
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