Auf dem Flugplatz steht das Univiertel
Augsburg Die noch vor 20 Jahren geläufige Bezeichnung "Alter Flugplatz" für das Univiertel verschwindet aus dem Augsburger Wortschatz. Jüngeren Generationen und den meisten auf diesem Areal Zugezogenen fehlt eh das Wissen um die Vorgeschichte dieses jungen Stadtteils. Dass hier ab 1916 Rumpler-Doppeldecker gebaut wurden und im Juni 1919 der zivile Luftverkehr in Bayern begann, dass sie auf dem Flugfeld der Messerschmitt-Werke leben, ist längst nicht allen Bewohnern des Univiertels bewusst.
Im Oktober 1916 begann auf einem stadteigenen 110-Hektar-Areal nördlich von Haunstetten der Flugzeugbau in Augsburg. Ein Zweigbetrieb der Berlin-Johannisthaler Rumpler-Werke hatte sich angesiedelt und Werkshallen gebaut. Der erste der etwa 350 hier gebauten Rumpler-Doppeldecker startete am 1. Juli 1917 auf der Graspiste des Werksflugplatzes. Mit entmilitarisierten Rumpler-Maschinen richtete der spätere MAN-Generaldirektor Otto Meyer nach dem Ersten Weltkrieg einen zivilen Luftverkehr ein. Am 13. März 1919 landete die erste Maschine der "Rumpler Luftverkehr". Ab Juni beflogen täglich einmotorige Doppeldecker mit bis zu drei Passagieren die Strecke Augsburg-München-Fürth/Nürnberg-Leipzig-Berlin und zurück. Mit 660 km war dies die längste Linie des jungen deutschen Verkehrsflugnetzes. Ein großer Flugtag am 5. Oktober 1919 diente der Werbung für "Rumpler Luftverkehr".
Als Verkehrsflughafen erreichte der Flugplatz nie sonderliche Bedeutung. 1928 warb die im Frühjahr 1927 gegründete "Schwäbisch-bayerische Fluggesellschaft m.b.H. Augsburg" in Inseraten nur mehr mit der Vermittlung von Rund- und Vergnügungsflügen in "bequem eingerichteten Verkehrslimousinen" sowie dem Anschluss an das Flugnetz der Lufthansa. Der Flugplatz blieb vornehmlich ein Werksflughafen: bis 1923 für die Rumpler-Werke, ab 1926 für die "Bayerischen Flugzeugwerke", die 1938 in "Messerschmitt AG" umbenannt wurden.
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