An den Badeseen in der Region bleibt viel Müll zurück
Dosen, Tüten, Papier: Wenn sich am Abend die Badeseen leeren, bleibt oftmals ein Haufen Müll zurück. Warum es in einer Touristenregion ganz anders aussieht.
Leere Dosen, Plastiktüten und -becher quellen aus den Mülleimern und liegen verstreut drumherum. Kein schöner Anblick, der sich Badegästen am Ilsesee in Königsbrunn am Wochenende bot. Der Ilsesee ist aber kein Einzelfall. Auch am Proviantbach in Augsburg türmte sich der Abfall in und neben den Behältern - das ist das Ergebnis eines schönen Badetages.
Roland Krätschmer, der stellvertretende Ordnungsamtleiter der Stadt Königsbrunn, kann sich gut vorstellen, wie die überquellenden Mülleimer am Ilsesee entstanden sind. Ferien, Urlaubszeit, die heißen Temperaturen und: Am Wochenende gebe es am Ilsesee keinen Bereitschaftsdienst, der die Mülleimer entleere, sagt Krätschmer. Bei diesen Bedingungen habe es solche Vorfälle schon öfters gegeben.
Die Mülleimer werden von Montag bis Freitag bei Bedarf geleert, aber mindestens einmal pro Tag. Am Samstag und Sonntag werde der Müll nicht entsorgt, berichtet Krätschmer. Während der Badesaison einen Bereitschaftsdienst einzustellen, der auch an den Wochenenden den Müll entsorgt, findet Krätschmer "unverhältnismäßig".
In den nächsten Wochen sollen nach und nach die Behälter am Ilsesee ausgetauscht beziehungsweise die Gesamtzahl um weitere Behälter ergänzt werden. "Die sind höher, vandalismussicher und haben einen schmalen Schlitz", sagt Krätzschmer. Gleich zwei Probleme sollen mit den neuen Müllbehältern gelöst werden. Zum einen sollen die schmalen Schlitze verhindern, dass neugierige Schwäne den Müll wieder aus den Behältern ziehen und auf den Freiflächen verteilen. Zum anderen sollen Badegäste nicht mehr ihren Hausmüll in den Behältern entsorgen können. Krätschmer sagt: "Viele nutzen die Gelegenheit, wenn ihre eigene Mülltonne voll ist." Der stellvertretende Ordnungsamtsleiter appelliert an die Vernunft der Badegäste. Sie könnten ihren Abfall auch einfach wieder mit nach Hause nehmen.
In Friedberg kümmert sich der Kioskbesitzer um die Sauberkeit
An den Augsburger Badeseen zeichnet sich kein anderes Bild ab: An heißen Wochenenden sei das Müllaufkommen sehr hoch, berichtet Irina Ehlert, die stellvertretende Abteilungsleiterin des Fachbereiches Grünflächenpflege. Sie sagt: "Der Müll wird insbesondere nach sonnigen und warmen Wochenenden zeitnah von Mitarbeitern unseres Amtes beseitigt und entsorgt. Das gilt für die Uferbereiche im Zuständigkeitsbereich unseres Amtes - am Ilsesee liegt nur das Ostufer in unserer Zuständigkeit. Das Westufer und das Südufer gehören zur Stadt Königsbrunn."
Zu den Augsburger Badeseen gehören der Kuhsee, der Autobahnsee, das Ostufer des Ilsesees sowie der Bergheimer Baggersee. Die Mülleimer dort werden je nach Bedarf einmal oder mehrmals die Woche geleert. Montags und dienstags wird der Abfall, der am Wochenende angefallen ist, entsorgt. Während der Badesaison werden auch mehr Mülleimer aufgestellt.
In Friedberg hat man ein ganz eigenes Konzept, um dem Müll am Baggersee entgegenzuwirken. Der dortige Kioskbetreiber hat die Flächen gepachtet. Zusammen mit seinem Personal kümmert er sich darum, dass das Areal sauber ist. Die großen Mülltonnen werden, wenn sie voll sind, in Container geleert. Die Stadt holt diese dann ab. "Das läuft ganz vorbildlich", sagt Philipp Köhler, der Pressesprecher der Stadt Friedberg. Beschwerden von Badegästen bezüglich mangelnder Sauberkeit habe er noch keine gehört. "Ganz im Gegenteil", berichtet Köhler.
In der Tourismusregion muss alles sauber sein
Ähnlich wie es am Friedberger Baggersee gehandhabt wird, kümmert sich der Pächter des Lokals Neuhofs am See in Gundelfingen (Landkreis Dillingen an der Donau) um die Sauberkeit am Neuhofsee. Ein Mitarbeiter der Stadt Gundelfingen sei ebenso darauf bedacht, die Seen sauber zu halten, berichtet Angelika Tittl, die Geschäftsführerin des Tourismusverbands Dillinger Land. An den Seen in der Umgebung stehen große Tonnen zur Mülltrennung bereit. Tittl sagt: "Im Großen und Ganzen funktioniert es."
Beschwerden, weil zu viel Müll herumliegt, habe es nur vergangenes Jahr gegeben, teilt das Landratsamt Dillingen auf Nachfrage mit. Jemand habe seinen Hausmüll neben den Abfalleimern abgeladen. Daraufhin habe man die Abfallstation sowie die Toilettenhäuschen versetzt, um die direkte Zufahrt mit dem Auto zu blockieren.
In der Tourismusregion Füssen im Allgäu kennt man keine Müllprobleme. Wegen der vielen Touristen sei man sehr bedacht, dass alles sauber sei, erklärt Martin Köpf, ein Mitarbeiter des Bauamts der Stadt Füssen. In den Sommermonaten Juli und August, eventuell noch September, werden die Mülleimer am Hopfensee, Alatsee, Weißensee und an einem Teilbereich des Forggensees verstärkt geleert - auch an den Wochenenden. "Gerade am Samstag und Sonntag in der Früh sind die Mülleimer schon sehr voll", sagt Köpf. Würde der Abfall aus den Behältern herausquellen, müsste man den Reinigungsrhythmus ändern. Das sei derzeit nicht nötig, sagt der Mitarbeiter des Bauamts. Die Mülleimer werden einmal täglich in der Früh entleert, sodass um 9 oder 10 Uhr morgens wieder alles sauber ist.
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Die Bereitschaft den Müll auch ordnungsgemäß zu entorgen ist sicher großteils da, doch oftmals mangelt es an, sehr schön auf dem Bild dargestellt, viel zu kleinen Abfalleimern und meistens auch noch viel zu wenige im Verhältnis zu den Besuchern.
Man sollte an großen Badeseen und Hotspots einfach einen Müllcontainer hinstellen, damit jeder beim Gehen seinen Unrat dort entsorgen kann. Würde den betreffende Personen viel Arbeit ersparen und die Bereitschaft den Müll zu entsorgen wäre sicher noch größer.
Bestes Beispiel der Lautersee neben dem Ilsesee in Königsbrunn, der zumindest vor Jahren regelmässig am Parkplatz mit Müll überhäuft war. Warum? Weder Augsburg noch Königsbrunn fühlte sich dafür zuständig, deshalb wurden gar keine Mülleimer aufgestellt mit dem Ergebnis wie gesagt.
Nicht immer sind es die Leute die einfach ihren Dreck liegen lassen, oftmals müssen sich Stadt und Gemeinden wohl an die eigene Nase fassen.
Das Wunschdenken, dass jeder seinen Müll wieder mitnimmt, bleibt ein frommer Wunsch. Daher bringt es nichts wenn es der eine auf den anderen schiebt. Handeln wäre da angesagt und zwar in Form von vielen Mülleimern die auch geleert werden und eben gleich einen Container an gut frequentieten Plätzen.
Mülleimer oder -Container können nicht die Antwort sein. Die Leute müßten ihren Dreck einfach wieder mitnehmen und Zuhause entsorgen. Man kann schließlich nicht die ganze Natur mit Mülleimern vollpflastern, nur weil die Leute zu faul und zu ignorant sind.