Ein „besonderer Moment“ für Dillingen
Mit „Ärzte ohne Grenzen“ ist ein würdiger Preisträger in diesem Jahr gefunden. Da sind sich alle einig. Was unsere Bürger denken
Es sind Bilder, die Anton-Waldemar Keller so schnell nicht vergisst. Es ist noch nicht mal eine Woche her, als er auf Gibraltar, das britische Überseegebiet, das an der Südküste Spaniens liegt, am Strand entlang läuft. Er sieht völlig zerstörte Boote – solche, mit denen Menschen, darunter Kinder und Babys, den lebensbedrohlichen Weg der Flucht angetreten sind. „Das muss ich erst mal verarbeiten“, sagt der 70-Jährige. Auch ein Grund, warum er am Samstag an einer Hauswand gegenüber des Ulrichplatzes steht und das bunte Treiben aus der Ferne im Schatten beobachtet. Er wartet wie etwa hundert andere Menschen auf Dr. Volker Westerbarkey, den Präsident der deutschen Sektion für „Ärzte ohne Grenzen e.V.“. Der Arzt erhält stellvertretend den Europäischen St.-Ulrichspreis des Landkreises Dillingen. „Genau richtig“, wie Anton-Waldemar Keller, sagt. „Ich hätte den Mut nicht, den diese Ärzte für andere Menschen in Krisengebieten aufbringen. Ich ziehe den Hut vor allen“, sagt der 70-Jährige aus Seeg im Allgäu.
Er ist gerade auf Urlaub in Dillingen und nimmt sich ein paar Tage bei den Dillinger Franziskanerinnen eine Auszeit. Und ist auch ganz bewusst am Samstag zur Preisverleihung gekommen und verfolgt sie in der Studienkirche. „Gott sei Dank gibt es Menschen wie die Ehrenamtlichen von Ärzte ohne Grenzen. Das muss man auf sich wirken lassen.“ Und das lassen am Samstag nicht nur die vielen geladenen Ehrengäste, sondern auch zahlreiche Zuschauer. Sie empfangen die Honoratioren mit Applaus und Winken. Die Dillinger würdigen ihren Preisträger und empfangen die Gäste herzlich in der Großen Kreisstadt. Und das fällt auch Elke Büdenbender, der Schirmherrin von Unicef Deutschland und Ehefrau von Bundespräsident Franz-Walter Steinmeier, auf. Sie hält die Laudatio für „Ärzte ohne Grenzen“ und beginnt mit dem Satz: „Tolle Menschen in Dillingen.“ Und denen schüttelt Deutschlands „First Lady“ schon vor der offiziellen Verleihung die Hände, geht zusammen mit Preisträger Westerbarkey zu den Menschen am Straßenrand, redet mit ihnen. Auch mit Emma Schmid. Die 85-jährige Dillingerin strahlt und erzählt: „Ich bin von Anfang an bei jeder Ulrichspreisverleihung dabei. Es ist doch schön, wenn jemand mit solcher Wichtigkeit nach Dillingen kommt. Da muss man doch dabei sein. Ich will das auf jeden Fall nie verpassen, ich bin ein treuer Fan“, sagt sie und lächelt.
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