Die Abifixierung geht ihm „auf den Zwirn“
Der Jungstar der Union in Berlin, Jens Spahn, besucht die Leipheimer Firma Oechsle
Manchmal kommt man „wie die Jungfrau zum Kind“, meinte Geschäftsführerin Margit Oechsle gestern Nachmittag über den Besuch aus Berlin. Für eine Stunde war ein Kabinettsmitglied der Bundesregierung zu Gast: Jens Spahn (CDU), seit zwei Jahren Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium, sah sich die Leip-heimer Firma Oechsle an. Eingefädelt worden war das von den beiden CSU-Landtagsabgeordneten Hans Reichhart und Alfred Sauter.
Das mittelständische Familienunternehmen, in zweiter Generation mit 150 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 15 Millionen Euro, ist in der Kunststoffverarbeitung tätig und hat in erster Linie im stationären Einzelhandel seine Kundschaft: Lebensmittel-, Bau- und Drogeriemärkte zählen dazu. Dabei geht es um Produkte der Preisauszeichnung, Präsentation und Beleuchtung von Waren. Die eine Hälfte des Geschäfts wird national, die andere Hälfte international erledigt. Was aber sind die Probleme eines inhabergeführten Mittelstandsunternehmens? Die Gesprächsrunde, in der unter anderem auch die Geschäftsleute Hermann Hutter (Günzburg) und Hans-Dieter Wahl (Jettingen-Scheppach) vertreten waren, sahen den Fachkräftemangel als großes Problem. Das ist kein Spezifikum für den Günzburger Raum. Spahn, 37, der als Jungstar der Union und Kanzlerhoffnung nach Merkel gilt, kennt das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auch aus seiner Region im Münsterland (Nordrhein-Westfalen). Er bekannte: „Die Abifixierung geht mir auf den Zwirn.“ Die ganze Welt beneide Deutschland um das duale Ausbildungssystem („Trump wollte dazu von Merkel einiges wissen“); und in Deutschland werde dieses Erfolgsmodell in die Ecke gestellt.
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