Wird die Realschule zur "Rostlaube"?
Vöhringen Die Pläne für eine neue Fassade für die Staatliche Realschule in Vöhringen sind im Schul- und Bauausschuss des Kreistages auf ein geteiltes Echo gestoßen. Architekt Peter Fink aus Ulm präsentierte sein Konzept: Demnach sollen die neuen Gebäude und die alten optisch voneinander abgegrenzt werden. Die neuen Teile könnten eine Fassade aus sogenanntem Cor-Ten-Stahl erhalten. Ein Hingucker: Das Material setzt innerhalb von eineinhalb Jahren eine rötlich-braune Rostschicht an. In einer Beschreibung nannte er den Stahl "ästhetisch polarisierend". In der Tat rief sein Plan unter den Kreisräten recht unterschiedliche Reaktionen hervor - von Lob für einen "mutigen Ansatz" bis zu Kritik für eine "Rostlaube". Einen Entschluss fassten sie aber nicht.
Landrat Erich Josef Geßner eröffnete die Diskussion, er nannte den rostenden Stahl ein "bisschen gewöhnungsbedürftig". Rat Dr. Ansgar Batzner (Freie Wähler) konnte dem Plan "einiges abgewinnen". Jedoch werde die massive Stahlfassade wohl auf die Schüler wirken. Er fragte, ob sich das Material in der Sonne aufheize. Als Beispiel nannte er das Ende 1970 erbaute Landratsamt Neu-Ulm. Im Inneren des auch "Kupferburg" genannten Baus werde es im Sommer recht warm. Landrat Geßner bestätigte dies: "In meinem Zimmer ist es momentan 24 Grad warm. Ich muss nicht heizen." Kreisbaumeister Rudolf Hartberger erläuterte, im Gegensatz zum Amt, sei die Fassade der Realschule Vöhringen belüftet.
Rat Franz-Clemens Brechtel (CSU) äußerte sich skeptisch zum Roststahl. "Ein architektonisch schwieriges Projekt." Die Realschule habe durch verschiedene Bauten, aus verschiedenen Zeiten ein "zerrissenes Erscheinungsbild". Brechtel befürchtete, dieser Eindruck werde durch eine gemeinsame Fassade der neuen Gebäude verstärkt. Zudem stehe Rost für Vergänglichkeit und passe deshalb besser zu einem Friedhof. Er vermutete, die Schule werde schnell einen neuen Spitznamen erhalten: "Rostlaube".
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