SECHS um 6: Seehofer lässt einwandern - Recht auf Traummann - Sommer mit Sänger
Mit dem Chefredakteurs-Newsletter starten Sie informiert in den Tag. Heute geht es um Seehofer und Einwanderung, Traummänner und einen Sommer mit Jonas Kaufmann.
Man weiß nicht, ob Horst Seehofer die Hand schmerzte, als er diesen Entwurf aufschrieb. Doch er hat es dem Vernehmen nach getan und einem Einwanderungsgesetz in Deutschland zugestimmt. Man weiß aber, wer Seehofer dabei vielleicht nicht gleich die Hand geführt, aber doch den Stift gereicht hat: Deutschlands Wirtschaft, vor allem die bayerische. Die läuft jedem einzelnen potenziellen Auszubildenden und Arbeitgeber hinterher: Sie will Flüchtlinge in Ingolstadt oder Kempten sehen, nicht in Kabul. Und sie wünscht sich die einfachere Einwanderung von Fachkräften. Lesen Sie mal, wie sehr Seehofer ihrem Wunsch nachgekommen ist.
"Handelsblatt": Seehofer legt Eckpunkte für Einwanderungsgesetz vor
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Und damit nicht genug: Auch ein Versprechen in die Hand gilt es zu vermelden, erfuhr unsere Zeitung von Schwabens Handwerkskammer-Präsident Hans-Peter Rauch. Ministerpräsident Markus Söder habe ihm in die Hand zugesagt, sagt Rauch, dass kein Flüchtling mehr aus der Lehre abgeschoben werde. Auch in Bayern gilt scheinbar künftig: Am Eingang zur Lehrstube wird nicht mehr zurückgewiesen.
Bayern schiebt keine Flüchtlinge mehr in der Lehre ab
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Ob die neue Offenheit jene besänftigt, die sonst andere besänftigen sollen: Deutschlands Richter? Die tun gerade, was sonst der Staatsanwaltschaft vorbehalten ist: Anklage erheben. Und auf der Anklagebank sitzt die Politik, die nach Ansicht der Richter etwa im Fall Sami A. die Gerichte gezielt ausmanövriert habe, für politischen Nutzen. Vor kurzem erhob kein Geringerer als Bundesverfassungsgerichtspräsident Andreas Voßkuhle diesen Vorwurf, nun legt Ricarda Brandts nach, ranghöchste Richterin in NRW - und jene Frau, die gerade die Abschiebung von Sami A. für rechtswidrig erklärte. Über diesen Fall kann man endlos streiten. Aber eine Republik, in der Richter und Rechtsetzer offen streiten, ist nicht erstrebenswert.
Politik ohne Respekt vor der Justiz? Fall Sami A. löst Debatte aus
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Um Recht geht es auch in dieser Geschichte, allerdings etwas anderer Natur: das Recht auf einen Traummann. Eine Britin vertraute sich einer (teuren) Partneragentur an, um den Teuersten für sich zu finden. 14.000 Euro war ihr das wert, doch statt heißer Partner gab es nur lauwarme Dates. Ein Skandal, befand der empörte britische Richter und sprach ihr Schadensersatz zu - ganz umsonst gab es in seiner Urteilsbegründung für jeden, der am käuflichen Eheglück zweifelt, ein Zitat von Gertrude Stein dazu: "Wer auch immer gesagt hat, dass man mit Geld kein Glück kaufen kann, wusste nicht, wo man einkaufen muss."
Britin hat ein Recht auf ihren Traummann
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Um Geld müssen sich die Chefs von Wirecard , der jungen Finanzfirma aus dem Münchner Vorort Aschheim, erst mal keine Sorgen mehr machen. Das Unternehmen ist so rasant gewachsen, dass es wohl bald schon in den Dax einzieht - und kauft derzeit munter Firmen international zu. Die Deutsche Bank (längst weniger wert als Wirecard) mag noch ihren stolzen Namen tragen. Im Ausland verstehen viele unter einer deutschen Bank: Wirecard.
Zeitenwende im Dax? Commerzbank vor Abstieg
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Wenn Sie glauben, dass Sie einen Traum-Sommer verlebt haben, sollten Sie mal mit Rüdiger Heinze tauschen, unserem Opernexperten. Der Mann hat einen Wahnsinns-Sommer hinter sich - er durfte ihn nämlich mit Jonas Kaufmann verbringen. Der ist populärtechnisch unter Liebhabern klassischer Musik eine Mischung aus Michael Jackson und Madonna, zu ihren jeweils besten Zeiten. Nun macht der "Tenor der Tenöre" Station bei uns in der Region. Mit Heinzes ausführlichem Porträt sitzen Sie natürlich in der 1. Reihe.
Warum so viele Menschen Star-Tenor Jonas Kaufmann lieben
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Einen beschwingten Freitag wünscht Ihnen Ihr Gregor Peter Schmitz
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