„Heute will niemand mehr eine Praxis übernehmen“
In Ichenhausen schließt in Kürze eine Gemeinschaftspraxis. Wieder einmal gibt es keinen Nachfolger. Was das für die Stadt, aber auch für den ganzen Landkreis bedeutet.
Nach jahrelanger erfolgloser Suche nach einem Nachfolger ist jetzt endgültig Schluss: Die Gemeinschaftspraxis der Eheleute Gisela und Peter Rodorff in der Marktstraße in Ichenhausen schließt in gut einer Woche. Am 21. Dezember haben die Allgemeinärztin und der Internist ihre letzte Sprechstunde, danach verabschieden sie sich endgültig in den Ruhestand. An die 3000 Patienten, die die Rodorffs betreut haben, müssen sich dann eine neue Anlaufstelle suchen. Der 74-Jährige bedauert dies sehr, „wir hätten gerne einen Nachfolger präsentiert, aber heute will niemand mehr eine Praxis übernehmen, und wenn sie geschenkt wäre.“
Seit 40 Jahren hat Peter Rodorff seine Praxisräume über der Kronen-Apotheke in der Mitte der Stadt, über zwei Stockwerke erstrecken sie sich. Eine hervorragende Lage, wie er selbst findet. Ein Alleinstellungsmerkmal sei seine komplette Röntgenanlage, „so eine findet man sonst nur in großen Krankenhäusern“. Natürlich hätte er diese Anlage samt seiner ärztlichen Zulassung einem Nachfolger übergeben. Doch trotz aller „Zuckerl“ findet sich niemand. Seit vier Jahren suchen er und seine Frau intensiv „und auf allen Kanälen“, auch mit Anzeigen bei einschlägigen Arztportalen im Internet. Ein Unternehmen in Ulm, das sich auf Praxisvermittlungen spezialisiert hat, habe ganz Baden-Württemberg und Bayern abgegrast, ohne je einen Interessenten zu finden. Eine Reaktion habe es mal gegeben, als es jedoch um ein erstes Treffen ging, sei der Kontakt abgebrochen. Immer wieder hat sich das Arztehepaar – auch der Patienten wegen – entschlossen, den Ruhestand zu verschieben. Selbst eine eigene schwere Operation hielt Gisela Rodorff nicht vom Weitermachen ab. Die Patienten wussten es zu schätzen, ist die Allgemeinärztin auch eine ausgewiesene Expertin in Sachen Diabetes. Doch im nächsten Frühjahr wird sie 66, ihr Mann Peter ist schon 74. „Irgendwann muss mal Schluss sein“, sagt der Internist.
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