Ein Totentanz im roten Kleid
Alice Sara Ott spielt Franz Liszt und überrascht mit Klarheit und viel Temperament. Eine Woche trafen in Bad Wörishofen die Stars auf junge Musiker und lieferten einen Höhepunkt nach dem anderen. Eine Künstlerin kommt oft nach Landsberg
Eine zierliche junge Frau im hautengen roten Abendkleid, barfuß auf der Bühne. Die Pianistin Alice Sara Ott weiß, wie man sich präsentieren muss. Sie ist im Kurhaus in Bad Wörishofen eine Erscheinung, die es versteht gemeinsam mit dem Rundfunkorchester München bei Franz Liszts „Totentanz für Klavier und Orchester“ die Bühne zum Beben zu bringen. Hart im Anschlag, weich in der Betonung, bei ihrer Interpretation reißt es nicht nur die Interpretin vom Sitz oder Hocker. Es fällt einem schwer ruhig zu bleiben. Der Totentanz – ein Stück, bei dem man sich als Zuhörer nicht einfach entspannt zurücklehnen kann. Im Gegenteil, es fordert. Die Pianistin und Dirigent Mischa Damev treiben das Orchester an, zaubern enorme Klangeffekte und der besondere Einsatz des Klaviers als Rhythmusinstrument ist eine große Herausforderung, der man sich nicht entziehen kann. Es tönt gewaltig, schon als Ott das „Dies irae“-Thema (Tag des Zorns, ein mittelalterlicher Hymnus) am Klavier vorstellt und in Variationen weiterführt. Und es bleibt gewaltig, so dramatisch wie der Einfluss des Todes auf den Menschen. Ein furioses Klavierwerk (mit Orchester), brillant und voller Kraft und Sensibilität vorgetragen. Ott ist eine moderne Künstlerin, die in den großen Bühnen der Welt zu Hause ist. Umso schöner, dass sie am Samstag einen Abstecher nach Bad Wörishofen zum Festival der Nationen macht. Und noch besser. Ott ist eine Künstlerin, die auch Landsberg sehr nahe steht. Ihre Eltern leben seit einigen Jahren im Landkreis.
Viele große Künstler kommen immer wieder zum Festival der Nationen im September in die Kneippstadt. Und einige von ihnen hatten hier sogar ihren ersten Auftritte. Eine Woche ist dort Festivalstimmung und berühmte Orchester wechseln sich mit dem vbw-Festivalorchester ab. Dort spielt der musikalische Nachwuchs, die „junge Weltelite“ mit so viel Begeisterung und Können, dass man zuhören muss. Nur manchmal hat man etwas Angst, dass die Bühne die vielen jungen Musiker gar nicht mehr aufnehmen kann. Stargeiger David Garrett fasziniert nicht nur durch sein Spiel, sondern auch durch seine unaufgeregte Art und die sympathische Weise, mit der er die Kinder und Jugendlichen in den Vordergrund rückt.
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